Full text: Kinder- und Hausmärchen

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bis daß ich mich geflochten und geschnatzt, 
und wieder aufgesatzt.' 
Da kam ein Windstoß und fuhr mit Kürdchens Hut weg, daß 
es weit zu laufen hatte, und die Magd kämmte und flocht 
ihre Locken still fort, welches der alte König alles beobachtete. 
Darauf ging er unbemerkt zurück, und als abends die Gänse 
magd heim kam, rief er sie bei Seite und fragte, warum sie 
dem allem so thäte? 'Das darf ich euch nicht sagen und darf 
keinem Menschen mein Leid klagen, denn so hab ich mich un 
ter freiem Himmel verschworen, weil ich sonst um mein Leben 
gekommen wäre.' Er drang in sie und ließ ihr keinen Frie 
den, aber er konnte nichts aus ihr heraus bringen. Da sprach 
er 'wenn du mir nichts sagen willst, so klag dem Eisenofen da 
dein Leid' und ging fort. Da kroch sie in den Eisenofen, 
fing an zu jammern und zu weinen und sprach 'da sitze ich 
von aller Welt verlassen und bin doch eine Königstochter, 
und eine falsche Kammerjungfer hat mich mit Gewalt dahin 
gebracht, daß ich meine königlichen Kleider habe ablegen müssen, 
und hat meinen Platz bei meinem Bräutigam eingenommen, 
und ich muß als Gänsemagd gemeine Dienste thun. Wenn 
das meine Mutter wüßte, das Herz im Leibe thät ihr zersprin 
gen.' Der alte König stand aber außen an der Ofenröhre, 
lauerte ihr zu und hörte, was sie sprach. Da kam er wieder 
herein und hieß sie aus dem Ofen gehen. Er ließ ihr könig 
liche Kleider anthun, und es schien ein Wunder, wie sie so 
schön war. Der alte König rief seinen Sohn und offenbarte 
ihm, daß er die falsche Braut hätte: die wäre bloß ein Kam 
mermädchen, die wahre aber stände hier, als die gewesene 
Gänsemagd. Der junge König war herzensfroh, als er ihre
	        
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