Full text: Kinder- und Hausmärchen

218 
'Von Herzen gern,' sprach Hans, 'aber ich sage euch, ihr 
müßt euch damit schleppen.' Der Reiter stieg ab, nahm das 
Gold und half dem Hans hinauf, gab ihm die Zügel fest in 
die Hände und sprach 'wenns nun recht geschwind soll gehen, 
so mußt du mit der Zunge schnalzen und "hopp hopp" rufen.' 
Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferde saß und 
so frank und frei dahin ritt. Über ein Weilchen fiels ihm 
ein, es sollte noch schneller gehen, und fing an mit der 
Zunge zu schnalzen und 'hopp hopp' zu rufen. Das Pferd 
setzte sich in starken Trab, und ehe sichs Hans versah, war 
er abgeworfen, und lag in einem Graben, der die Äcker 
von der Landstraße trennte. Das Pferd wäre auch durch 
gegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der 
des Weges kam und eine Kuh vor sich her trieb. Hans 
suchte seine Glieder zusammen und machte sich wieder auf 
die Beine. Er war aber verdrießlich und sprach zu dem 
Bauer 'es ist ein schlechter Spaß, das Reiten, zumal wenn 
man auf so eine Mähre gerät wie diese, die stößt und 
einen herab wirft, daß man den Hals brechen kann, ich 
setze mich nun und nimmermehr wieder auf. Da lob ich mir 
eure Kuh, da kann einer mit Gemächlichkeit hinter her gehen 
und hat obendrein seine Milch, Butter und Käse jeden 
Tag gewiß. Was gäb ich darum, wenn ich so eine Kuh 
hätte!' 'Run,' sprach der Bauer, 'geschieht euch so ein 
großer Gefallen, so will ich euch wohl die Kuh für das 
Pferd vertauschen.' Hans willigte mit tausend Freuden ein: 
der Bauer schwang sich aufs Pferd und ritt eilig davon. 
Hans trieb seine Kuh ruhig vor sich her und bedachte 
den glücklichen Handel. 'Hab ich nur ein Stück Brot, und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.