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goldene Haare. Als sie herangewachsen war, sah sie der Kö
nig einmal an, und sah, daß sie in allem seiner verstorbenen
Gemahlin ähnlich war und fühlte plötzlich eine heftige Liebe
zu ihr. Da sprach er zu seinen Räten *ich will meine Toch
ter heiraten, denn sie ist das Ebenbild meiner verstorbenen
Frau, und sonst kann ich doch keine Braut finden, die ihr
gleicht.' Als die Räte das hörten, erschraken sie und sprachen
^Gott hat verboten, daß der Vater seine Tochter heirate, aus
der Sünde kann nichts Gutes entspringen, und das Reich wird
mit ins Verderben gezogen.' Die Tochter erschrak nicht we
niger, als sie den Entschluß ihres Vaters vernahm, hoffte
aber ihn von seinem Vorhaben noch abzubringen. Da sagte
sie zu ihm <eh ich euren Wunsch erfülle, muß ich drei Kleider
haben, eins so golden wie die Sonne, eins so silbern wie der
Mond, und eins so glänzend wie die Sterne; ferner verlange
ich einen Mantel von tausenderlei Pelz- und Rauhwerk zu
sammengesetzt, und ein jedes Tier in eurem Reich muß ein
Stück von seiner Haut dazu geben. Sie dachte aber <das an
zuschaffen ist ganz unmöglich, und ich bringe damit meinen
Vater von seinen bösen Gedanken.' Der König ließ aber
nicht ab, und die geschicktesten Jungfrauen in seinem Reiche
mußten die drei Kleider weben, eins so golden wie die
Sonne, eins so silbern wie der Mond, und eins so glän
zend wie die Sterne: und seine Jäger mußten alle Tiere
im ganzen Reich auffangen und ihnen ein Stück von ihrer
Haut abziehen, daraus ward ein Mantel von tausenderlei
Rauhwerk gemacht. Endlich als alles fertig war, befahl
der König den Mantel herbei zu holen, breitete ihn vor
ihr aus und sprach ^morgen soll die Hochzeit sein.'