Full text: Kinder- und Hausmärchen

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Pickte an ein paar Brötchen, bis sie herunter rollten, und 
als der Hund noch mehr wollte, führte er ihn zu einem 
andern und holte ihm noch einmal Brot herab. Wie das 
verzehrt war, sprach der Sperling 'Bruder Hund, bist du 
nun satt?' 'Ja,' antwortete er, 'nun wollen wir ein bißchen 
vor die Stadt gehen.' 
Da gingen sie beide hinaus auf die Landstraße. Es 
war aber warmes Wetter, und als sie ein Eckchen gegangen 
waren, sprach der Hund 'ich bin müde und möchte gerne 
schlafen.' 'Ja, schlaf nur,' antwortete der Sperling, 'ich 
will mich derweil auf einen Zweig setzen.' Der Hund legte 
sich also auf die Straße und schlief fest ein. Während er da 
lag und schlief, kam ein Fuhrmann heran gefahren, der hatte 
einen Wagen mit drei Pferden, und hatte zwei Fässer Wein 
geladen. Der Sperling aber sah, daß er nicht ausbiegen, 
wollte, sondern in der Fahrgleise blieb, in welcher der 
Hund lag: da rief er 'Fuhrmann, thus nicht, oder ich mache 
dich arm.' Der Fuhrmann aber brummte vor sich 'du wirst 
mich nicht arm machen,' knallte mit der Peitsche und trieb 
den Wagen über den Hund, daß ihn die Räder tot fuhren. 
Da rief der Sperling 'du hast mir meinen Bruder Hund 
tot gefahren, das soll dich Karre und Gaul kosten.' 'Ja, 
Karre und Gaul,' sagte der Fuhrmann, 'was könntest du 
mir schaden!' und fuhr weiter. Da kroch der Sperling unter 
das Wagentuch und pickte an dem einen Spundloch so lange, 
bis er den Spund losbrachte: da lief der ganze Wein heraus, 
ohne daß es der Fuhrmann merkte. Und als er einmal hinter 
sich blickte, sah er, daß der Wagen tröpfelte, untersuchte 
die Fässer und fand, daß eins leer war. 'Ach, ich armer
	        
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