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28.
UurnpelstihchLN.
Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er hatte
eine schöne Tochter. Nun traf es sich, daß er mit dem Könige
zu sprechen kam, und um sich ein Ansehen zu geben, sagte
er zu ihm 'ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold
spinnen.' Der König sprach zum Müller 'das ist eine Kunst,
die mir wohl gefällt; wenn deine Tochter so geschickt ist, wie
du sagst, so bring sie morgen in mein Schloß, da will ich
sie auf die Probe stellen.' Als das Mädchen kam, führte er
es in eine Kammer, die ganz voll Stroh lag, gab ihm Rad
und Haspel und sprach 'jetzt mach dich an die Arbeit, und
wenn du diese Nacht durch bis morgen früh dieses Stroh
nicht zu Gold versponnen hast, so mußt du sterben.' Darauf
schloß er die Kammer selbst zu, und sie blieb allein darin.
Da saß nun die arme Müllerstochter und wußte um ihr
Leben keinen Rat, sie verstand gar nichts davon, wie man
Stroh zu Gold spinnen konnte, und ihre Angst ward immer
größer, daß sie endlich zu weinen anfing. Da ging auf
einmal die Thüre auf, und trat ein kleines Männchen herein
und sprach 'guten Abend, Jungfer Müllerin, warum weint
sie so sehr?' 'Ach,' antwortete das Mädchen, 'ich soll Stroh
zu Gold spinnen und verstehe das nicht.' Sprach das