weiter, und alles war so still, daß einer seinen Atem hören
konnte, und endlich kam er zu dem Turm und öffnete die
Thüre zu der kleinen Stube, in welcher Dornröschen schlief.
Da lag es und war so schön, daß er die Augen nicht ab
wenden konnte, und er konnte es auch nicht lassen, bückte
sich und gab ihm einen Kuß. Kaum hatte er es mit dem
Kuß berührt, so schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte
und blickte ihn ganz freundlich an. Da gingen sie zusammen
herab, und der König erwachte und die Königin und der
ganze Hofstaat, und sahen einander mit großen Augen an.
Und die Pferde im Hof standen auf und rüttelten sich: die
Jagdhunde sprangen und wedelten: die Tauben auf dem
Dach zogen das Köpfchen unterm Flügel hervor, sahen
umher und flogen ins Feld: die Fliegen an den Wänden
krochen weiter: das Feuer in der Küche erhob sich, flackerte
und kochte das Essen: der Braten fing wieder an zu brutzeln,
und der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, daß er schrie:
und die Magd rupfte das Huhn fertig. Und da ward die
Hochzeit des Königsohnes mit dem Dornröschen in aller
Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.