Full text: Kinder- und Hausmärchen

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‘ist der Augenblick gekommen, wo ich euch retten kann, der 
Bösewicht soll euch selbst wieder heimtragen: aber sobald 
ihr zu Hause seid, laßt mir Hilfe zukommen.' Dann setzte 
sie beide in einen Korb und deckte sie mit Gold ganz zu, daß 
nichts von ihnen zu sehen war, und rief den Hexenmeister 
herein und sprach ‘mut trag den Korb fort, aber daß du mir 
unterwegs nicht stehen bleibst und ruhest, ich schaue durch 
mein Fensterlein und habe acht.' 
Der Hexenmeister hob den Korb auf seinen Rücken und 
ging damit fort, er ward ihm aber so schwer, daß ihm der 
Schweiß über das Angesicht lief und er fürchtete totgedrückt 
zu werden. Da setzte er sich nieder und wollte ein wenig 
ruhen, aber gleich rief eine im Korbe 'ich schaue durch mein 
Fensterlein und sehe, daß du ruhst, willst du weiter.' Er 
meinte, die Braut rief ihm das zu, und machte sich wieder 
auf. Nochmals wollte er sich setzen, da rief es abermals 'ich 
schaue durch mein Fensterlein und sehe, daß du ruhst, willst 
du gleich weiter.' Und so oft er stillstand, rief es, und da 
mußte er fort, bis er endlich ganz außer Atem den Korb 
mit dem Gold und den beiden Mädchen in ihrer Eltern Haus 
brachte. 
Daheim aber ordnete die Braut das Hochzeitsfest an. 
Sie nahm einen Totenkopf mit grinsenden Zähnen und 
setzte ihm einen Schmuck auf und trug ihn oben vors Boden- 
loch und ließ ihn da herausschauen. Dann ladete sie die 
Freunde des Hexenmeisters zum Fest ein, und wie das ge 
schehen war, steckte sie sich in ein Faß mit Honig, schnitt 
das Bett auf und wälzte sich darin, daß sie aussah wie 
ein wunderlicher Vogel und kein Mensch sie erkennen konnte. 
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