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Däumerling, 'so gehe ich fort und schreibe morgen früh mit
Kreide an ihre Hausthüre: Kartoffel zu viel, Fleisch zuwenig,
Adies, Herr Kartoffelkönig.' 'Was willst du wohl, Gras
hüpfer?' sagte die Meisterin, ward bös, ergriff einen Lappen
und wollte nach ihm schlagen: mein Schneiderlein aber kroch
behende unter den Fingerhut, guckte unten hervor und streckte
der Frau Meisterin die Zunge heraus. Sie hob den Finger
hut auf und wollte ihn packen, aber der kleine Daumerling
hüpfte in die Lappen, und wie die Meisterin die Lappen
auseinander warf und ihn suchte, machte er sich in den
Tischritz. 'He, he, Frau Meisterin,' rief er und steckte den
Kopf in die Höhe, und wenn sie zuschlagen wollte, sprang
er in die Schublade hinunter. Endlich aber erwischte sie
ihn doch und jagte ihn zum Haus hinaus.
Das Schneiderlein wanderte und kam in einen großen
Wald: da begegnete ihm ein Haufen Räuber, die hatten vor,
des Königs Schatz zu bestehlen. Als sie das Schneiderlein
sahen, dachten sie 'so ein kleiner Kerl kann durch ein Schlüssel
loch kriechen und uns als Dietrich dienen. 'Heda,' rief einer,
'du Riese Goliath, willst du mit zur Schatzkammer gehen?
du kannst dich hineinschleichen und das Geld heraus werfen.'
Der Daumerling besann sich, endlich sagte er ja und ging
mit zu der Schatzkammer. Da besah er die Thüre oben und
unten, ob kein Ritz darin wäre. Nicht lange, so entdeckte
er einen und wollte gleich einsteigen. Die eine Schildwache
sprach zur andern 'was kriecht da für eine garstige Spinne:
ich will sie tot treten.' 'Laß das arme Tier gehen,' sagte
die andere, 'es hat dir ja nichts gethan.' Nun kam der
Daumerling durch den Ritz glücklich in die Schatzkammer,