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sehte sich zu ihr und fing auch an, laut zu heulen. Oben
warteten sie auf den Knecht, als er aber immer nicht kam.
sprach der Mann zur Frau 'geh doch hinunter in den Keller
und sieh, wo die Else bleibt.' Die Frau ging hinab und
sand alle drei in Wehklagen, und fragte nach der Ursache,
da erzählte ihr die Else auch, daß ihr zukünftiges Kind wohl
würde von der Kreuzhacke totgeschlagen werden, wenn es
erst groß wäre und Bier zapfen sollte, und die Kreuzhacke
fiele herab. Da sprach die Mutter gleichfalls 'ach, was haben
wir für eine kluge Else!' setzte sich hin und weinte mit.
Der Mann oben wartete noch ein Weilchen, als aber seine
Frau nicht wieder kam und sein Durst immer stärker ward,
sprach er 'ich muß nur selber in den Keller gehen und sehen,
wo die Else bleibt.' Als er aber in den Keller kam, und alle
da bei einander saßen und weinten, und er die Ursache hörte,
daß das Kind der Else schuld wäre, das sie vielleicht einmal
zur Welt brächte und das von der Kreuzhacke könnte totge
schlagen werden, wenn es gerade zur Zeit, wo sie herab
fiele, darunter säße, Bier zu zapfen: da rief er 'was für eine
kluge Else!' setzte sich und weinte auch mit. Der Bräutigam
blieb lange oben allein: da niemand wiederkommen wollte,
dachte er 'sie werden unten auf dich warten, du mußt
auch hingehen und sehen, was sie vorhaben.' Als er hinab
kam, saßen da fünfe und schrieen und jammerten ganz er
bärmlich, einer immer besser als der andere. 'Was für ein
Unglück ist denn geschehen?' fragte er. 'Ach, lieber Hans,'
sprach die Else, 'wann wir einander heiraten und haben ein
Kind, und es ist groß, und wir schickens vielleicht hierher,
Trinken zu zapfen, da kann ihm ja die Kreuzhacke, die da