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Nun ist's mit aller Müdigkeit vorbei. Mit
den Spuren der ersten romantischen Strohnacht
über und über bedeckt, Handtuch und Seife unterm
Arm, entweicht einer nach dem andern der gast
lichen Stätte, um mit einem Guß frischen Neger
wassers und einem kräftigen Vürstenftrich die
strohverschlafene Nachtgestalt in einen morgen
frischen Tageswanderer zu verwandeln.
Jubelnd verkündet die Turmuhr die fünfte
Morgenstunde in die weite Welt hinaus. Das
Kleinleben nimmt seinen Anfang. Angeschürt
stehen die Pferde, der Leiterwagen muß aufs
Feld, denn Roggen und Grummet sind noch drau
ßen, und da heißt es, das trockene Wetter recht
auszunutzen. Weit offen stehen die Ställe, und
blökend traben die schwarzweißen Kühe zur Früh
weide. Auf der mehlweißen Landstraße, just wo
noch eben der pferdbespannte Leiterwagen gestan
den, versammelt Papa Hahnemann lockend seine
braunbunten Hühnerfrauen zum „gefundenen
Fressen".