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freundlich; mißtrauisch mustert er die Jungenschar,
die soeben auf einem wippenden Balken den Fluß
überschreitet. Er sei an der Ernte, habe kein La
ger und kein Licht, außerdem nichts zu essen und
zu trinken. Er gestattet, Grützebrei zu kochen,
den die Stallmagd an der Centrifuge mitleidig mit
etwas Milch verdünnt. Während der Erützebrei
auf dem Feuer steht, richtet der Knecht im Stall
zu ebener Erde eine magere Streu her, indessen
die Jungen nach des Tages Last und Mühen
schnell noch in der Orte herumpaddeln. Mit lau
tem Hallo machen sie Jagd .auf die kleinen, blitz
schnellen Fischlein, ohne allerdings auch nur ein
Schwänzlein zu erhaschen. Dafür dampft gegen
8 Uhr in der bescheidenen Wirtsstube unser
Grützebrei, den wir diesmal ohne jedes Getränk
herunterlöffeln müssen. Zwei Gäste aus dem
Dorfe haben stch die letzte Flasche Apfelblümchen
bestellt.
Da neigt sich auch schon der Tag seinem Ende
zu. Im Halbdunkel verstauen wir unser Gepäck
in der Wirtsstube und machen uns stallfertig. Wir
sind nicht die einzigen Bewohner des nächtlichen
Stalles: Ein Rudel Ferkel grunzt behaglich in
seinem Verschlage. Sorgfältig verrammeln wir
Luken und Türen; denn schon zieht die Nachtkälte
empfindsam herein.
Als wir eben, in Zeltbahnen und spärliche
Wolldecken gehüllt, auf der harten Streu liegen,
kommen die nächtlichen Unholdigen und treiben
ihr gespenstig Wesen; heulen und toben, rasseln