142 ' Horazischer Strafgedichte
Stachelschnecke: die besten Austern aber fängt
man bey dem Vorgebürge Cl'rcäi, und die besten
Meerigeln trifft man bey dem misenischcn Vorge-
bürge an. Das lüsterne Tarent kann sich der de-
licatesten geschlitzten Schulpen oder Kammuscheln
* rühmen. Es darf niemand sagen, er verstünde
sich auf Anordnung einer guten Tafel, * ** wenn er
nicht vorher durch mannichsaltigen genauen Ver
such der Speisen, sich einen feinen Geschmack zu
gelegt ***. Auch ist es nicht genug dazu, alle
Fische, die auf dem Markte feil, theuer aufzu
kaufen, wenn man nicht versteht, welche Art Fi
sche bester mit einer Brühe zu kochen sind, und
welche sich besser schicken gebraten aufzusetzen, um
den Gasten t durch dergleichen Veränderung neue
Eßlust zu erwecken ff. Ferner, daß ein wild
Schwein, so in umbrischer Eichelmast gegangen,
wenn es ganz und in Leibesgröße, in gleichgroßen
runden Schüsseln fff aufgetischet wird, noch ein
mal so eine gute Zierde der Tafel gebe, wenn
man des zahmen Schweinfleisches im Hause über-
drießig wird 4. Denn ein Fröschliug aus dem
pfützigen laurentinifchen Gebiethe 4 ist weder feist
noch schmackhaft, sintemal es mehrentheils von
Riedgraß, Schilf und Rohr sich nähret. So ist
auch
* Schellfische, Kablian, ff daß ste, um davon zu kosten,
*» und wußte wol)l zu essen zu sich wieder aufrichten, und
geben, vom frischen anfangen
*** und den nur möglichst- fff die sich fast von der Last
merklichen Unterscheid von beugen,
allen Fleischspeisen, bis zum 4 oder den Geruch vom Fleisch-
äußersten Grad gebracht markte nicht vertragen kann
f wenn sie mit langen Zahnen 4$ das besser für Frösche ist,
essen,