V. Buch. 2Z9
als du dir wohl wünschest, zuwege zu bringen.
Nein, du unglückseeliger, du mußt wider deinen
Willen ein dir beschwerliches Leben darum um so
viel langer führen, damit du von Tage zu Tage
desto mehrere und immer neue Marter erdulden
mögest. Tantalus, der treulose Vater des Pe-
lopö, der * bey allen Früchten, so ihm nahe beym
Maul vorbeyschwimmen, immerfort Hungers
stirbt, verlangt eben so gut, wie du, ein er-
gvickendes Ende seiner Plagen: so wünscht Pro
metheus von seinem herzfrestenden Geyer einmal
befreyet zu seyn: es wünschet ** Sisyphus seinen
Steinfelsen *** auf dem höchsten Berge einmal
ruhen zu lasten: allein der strenge Rathschluß des
Jupiters widersetzt sich seinem Verlangen. Auch
du wirst auf gleiche Weise für Betrübniß und
verzweifelndem Kummer bald von den höchsten
Felsen f dich herabzustürzen: bald ein illyrifcheö
Mordeisen dir in den Leib zu jagen trachten; oder
um dir die Kehle abzuwürgen, zu einem Stricke,
wiewohl vergeblich deine Zuflucht nehmen. Als
dann ff will ich dich wie einen Feind frohlockend
unter mich kriegen, und auf dich fff hinreiten,
und soll meinem Uebermuthe die Erde 4 selbst zu
enge seyn. Denn bildest du dir etwa ein, daß
ich, die ich wächserne Bilder, wie du 44 solches
selbst mit Augen gesehen, beleben und gehen ma
chen
* weil er die Geheimnisse der ff wenn ich mich so gerochen,
Götter ausgeschwatzt, fff weil ich doch soll eine
" der verschlagene Hexe seyn, aus Verachtung
*** den er soviel hundert Jahre f die meine Macht erkennen
bereits gewalzet, wird,
t Thürnen als ein Zauberer