Full text: Ungebundene Uebersetzungen der Gedichte des Q. Horatius Flaccus

V. Buch. 2ZZ 
Heerde milchträchtige Euter nach Hause bringt. 
Man höret da keine Bären des Nachts um die 
. Schafställe herum brummen; noch steht man die 
Erde von einer Menge Ottern und Schlangen 
aufwimmeln. 
Auf solche Art beglückt, werden wir daselbst 
noch weit mehrere Dinge zu bewundern haben, wie 
nämlich der Ostwind, der sonst die italiänischen 
Felder durch starke Platzregen abspület, hier nur* 
einen fruchtbaren Regenthau mit sich führet: wie 
keine Dürre jemals die fette Saat auf dem Acker 
verbrennet, indem der Himmelsfürst jederzeit da 
für Sorge tragt, daß ein Mittel zwischen Ueber- 
maaß der Kälte und der Wärme gehalten werde. 
Keine Fremde, die die Insel beunruhigen, keine 
** Argonauten sind je mit ihren Schiffen an diese 
Küsten angeländet: noch hat eine unverschämte 
Medea aus Colchis jemals ihren Fuß hier ans 
Land gesetzet: nie haben *** die gewinnsüchtigen 
Tyrier und Sidonier, so wenig als die wollüstigen 
Gesellen des Ulysses, f ihre unglückliche Seegel 
hieher gerichtet. Hier weis man von keinen an 
steckenden Seuchen, davon das Vieh erkranket: 
die unmäßige Gewalt hitziger Gestirne hat ff kei 
nen Einfluß in die Cörper der Heerden. Jupi 
ter, so bald die Unschuld der güldenen Zeit durch 
die eherne gefährdet, und hiernächst nach 
der ehernen, die Zeiten durch die eiserne fff noch 
härter gemacht worden, sonderte diese beseligte 
P 5 Ge- 
* bey sanften Lüftgen f die doch fast io. Jahr auf 
** Räuber des güldenen Vließes der See herumgetrieben, 
*** geizige betrügerische Kauft f-f bev so leidlicher Witterung 
leute, wie fff verschlimmert und
	        
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