Full text: Ungebundene Uebersetzungen der Gedichte des Q. Horatius Flaccus

h Büch. 33 
goss trockenen Kehlen nur gar zu sauer machet? 
Und bleibt es wohl dabey, daß die herzfressende 
! Sorgen anderst nicht, als durch diesen süßen 
Saft vertrieben werden. Wer beschwert sich 
wohl, nachdem er einen Labetrunk zu sich genom 
men, über das Kriegsungemach, oder seinen sonst 
armseeligen Zustand? Wer ist wohl, der alsdann 
nicht für besser hält, vielmehr von dir, o Vater 
Bacchus, und deinen reizenden Schönheiten, o 
Venus, sich zu unterreden ? Damit jedoch Nie 
mand von den Gaben dieses Gottes, der nur nüch 
terne Seelen liebt, einen bösen Gebrauch mache, 
und die Maaße überschreite; so darf man sich nur 
des Streits der Centauren * erinnern, der mit den 
Lapithen über das Sausten entstanden **. Man 
darf nur auf die thracischen Trunkenbolde zurücke 
denken, wie Bacchus mit ihnen hauset, wenn sie 
bey ihrer Völlerey zwischen Maaß und Ueber- 
maaß so wenig Unterscheid machen. 
Mein ehrlicher Winzer,*** du Vater der Offen- 
I Herzigkeit, ich will wenigstens wider deinen Willen 
! deine Bildsäulen, t nicht von der Stelle rühren, 
noch deine mit Weinblättern und Epheu bedeckte 
Körbgen ff aus ihren Behältnissen ans Licht brin 
gen. Rühre demnach die Trummel der Cybele, 
ttt bey meinen Festins ja nicht, und ziehe das 
Mundstück von der berecynthischen Pfeife, auf de 
ren Erthönung gemeiniglich die blinde Eigenliebe 
Hor.i.Th. C her- 
I * tie sonst die wildesten Pferde *** Bassarcus 
1 bändig machten f um mich zu berauschen, 
** und so übel abgelaufen, daß ff als deine Geheimnisse, 
erstere mehrentheilö darüber fff die einen sanr rasend 
erschlaget, worben * macht.
	        
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