Full text: Führer durch J. G. Egestorff's Aquarium zu Hannover

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Weich thiere. Muscheln. 
134. Polyeera ocellata R., die gefleckte Hörnchen 
Schnecke, hat verzweigte Fühler und ist im Uebrigen der vo 
rigen ähnlich. 
135. Dendronotus arborescens A., die Bäumchen 
schnecke, hat blätterige Fühler und baumartig verzweigte Kie 
men. Sie bringt nach Grant Töne hervor. In den nördlichen 
Meeren. Id'". 
136. Aeolis papillosa L , der warzige Bündelkie 
me r. Die Kiemen bilden mehrere Längsreihen zu beiden Seiten des 
Rückens. Die Vermehrung ist ungeheuer. Goss'e erhielt von einem 
Thiere im Laufe zweier Monate 378000 Junge. Die Nahrung be 
steht aus animalischen Stoffen und frisst er häutig lebende Seerosen 
an. In den europäischen Meeren. 1". 
Ordnung Acephala Cuv., Kopflose Weich thiere, 
Muschel n. 
Der kopflose Rumpf wird von einem zweilappigen Mantel umhüllt, der 
wiederum von der Schale bedeckt ist. Diese besteht aus zwei Theilen, welche 
auf der Mittellinie der Bauchseite gespalten sind, dagegen auf der Rücken 
seite in einander greifen. An der Innenfläche der Schale befinden sich 1—2 
starke Muskeln, welche zum Schliessen der Klappen dienen. Das Schliessen 
geschieht willkürlich durch Zusammenziehen der Muskeln, das Oeffnen erfolgt, 
wenn die Muskeln hachgeben, durch ein elastisches Knorpelband am Schlosse, 
und daher kommt es, dass todte Muscheln immer offen stehen. Zwischen 
Rumpf und Mantel liegen auf jeder Seite die grossen, den ganzen Körper 
einhüllenden Kiemen. Die Bauchseite des Rumpfes verlängert sich in einen 
meist zungenförmigen Muskelfortsatz (Fuss), welcher zur Fortbewegung dient. 
In ihm liegt das Gehörorgan. Bei einigen finden sich Augen in grosser Zahl 
am Mantelrande. So hat z. B. Spondylus 180 Augen. Die Muscheln sind 
fast alle getrennten Geschlechts und legen meistens Eier. 
137. Ostrea edlllis L., die gemeine Auster, hat 
nur einen Scliliessmuskel und eine rundlich eiförmige, beschuppte 
Schale. Die Zeit der Fortpflanzung dauert von Mai bis Ende August 
und alsdann werden keine Austern gegessen. Die Jungen werden 
im Mantel ausgebrütet. Nach Poli beträgt die Zahl der Jungen 
1,200,000, nach Leuwenhoek sogar 10,000,000. Diese sind mit 
zahlreichen Wimpern umgeben, mit deren Hülfe sie eine Zeit lang 
im Wasser umherschwärmen. Bald jedoch verlieren sie ihre 
Wimpern, fallen zu Boden und heften sich mit der einen Schale dort 
an, um diesen Ort nicht wieder zu verlassen. Da die Jungen sich
	        
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