30
Frau, welche bis zu ihrem Tode (1871) im Som
mer im Garten in der Akazienallee, im Winter im
Erker des Pfeifferschen Hauses am Königsplatze
den Mittelpunkt eines zahlreichen Kreises von Ver
wandten und Freunden bildete. Jeden Abend war
offenes Haus bei ihr. Um 6 Uhr war der Thee-
tisch gedeckt und die berühmte silberne Theekanne
stand auf ihm, die ein vortreffliches Getränk lieferte
und nur den einen Fehler hatte, daß sie stets ver
stopft war. An schönen Sommertagen saß Tante
Fritze vor ihrem Gartenhause oder „unten in der
Grotte" und erzählte aus ihrem langen reichen
Leben, umgeben von einem Kreise von Familien-
Angehörigen, Freunden und Freundinnen, unter
denen die treuesten waren: der liebenswürdige, auf
allen Gebieten des Wissens wohl bewanderte
Bibliothekar der Kasseler Landesbibliothek, Dr. Karl
Bernhardt (gest. 1. August 1874) mit Frau
Jda, geb. Engelhard, der sparsame Ober
appellationsrat Reinhard Kaup (gest. 22. Februar
1885 zu Marburg) mit seiner zweiten, leider zu
früh verstorbenen vortrefflichen Frau, Konstanze,
geb. von Specht, die als Gesellschafterin Tante
Fritze jahrelang treu gepflegt hatte, der Steuerrat
Karl Kraus (gest. 15. März 1885 zu Darmstadt
im Alter von 90 Jahren) mit Frau und den beiden
Töchtern K a r o l i n e und S o p h i e, der als Richter hoch