Full text: Beschreibungen und Erläuterungen des Konsuls a.D. Herrn Dr. Knappe zu den von ihm in den Jahren 1885-1889 auf den Inseln der Südsee gemachten ethnographischen Sammlungen

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unbekannt. Landvögel sind nicht zahlreich. Man kennt 
etwa 40 Arten. Raubvögel sind selten, ebenso Tauben und 
Schwalben. Seevögel sind mannigfaltiger. Von Reptilien 
kommen verschiedene Eidechsen und in Aap fetbft Krokodile 
vor. Insekten sind selten. Die See ist an Thieren reich. 
Schildkröten, Wasserschlangen und unendlich viele Fische. 
Das Klima ist tropisch feucht. 
Man Pflegt die Karolinen in die östlichen, centralen 
und westlichen einzutheilen und den 142" bei Uleai bezw. 
155" bei Lukunor als Grenzpunkte anzunehmen. 
Von den östlichen ist Kusaie, Ponape und Pingelap 
besonders bemerkeuswerth, von den centralen die Mortlock- 
gruppe, Nukuor, die Rukgruppe und Uleai, von den west 
lichen Jap und die Pelew-Jnseln. 
Die Einwohner werden auf ungefähr 25 000 geschätzt; 
sie gelten ihrem Charakter nach als gutartig und friedfertig, 
fröhlich und leichtlebig, allerdings von einer gewissen 
Schlauheit in Bezug auf den Handel. Ihre Frauen 
werden als keusch und sittlich geschildert. Das muß aber 
Alles früher anders gewesen sein. Es ist ohne Weiteres 
zuzugeben, daß der Verkehr mit den Weißen, insbesondere 
mit dem sich aus den Auswurf der Menschheit rekrutirenden 
Walfischfängern, einen demoralisirenden Einfluß ausgeübt 
haben mag; jedenfalls sind die Karolinen- Insulaner von 
heute nicht mehr die harmlosen und sittlichen Menschen. 
Als im Jahre 1887 die spanische Verwaltung in Ponape 
eben eingerichtet war, wurden aus einem unbedeutenden 
Anlaß an einem Tage der Gouverneur und 45 Spanier 
von den Eingeborenen ermordet und von der Keuschheit der 
Frauen wissen die Seefahrer besondere Geschichten zu erzählen. 
Der Körperbau ist gut und stark, nicht besonders 
groß; die Hautfarbe gelb-braun, das Haar größtentheils 
lang und glatt, selten kraus, gewöhnlich in einem Knoten 
auf dem Kopf oder an der Seite zusammen geschlungen.
	        
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