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unbekannt. Landvögel sind nicht zahlreich. Man kennt
etwa 40 Arten. Raubvögel sind selten, ebenso Tauben und
Schwalben. Seevögel sind mannigfaltiger. Von Reptilien
kommen verschiedene Eidechsen und in Aap fetbft Krokodile
vor. Insekten sind selten. Die See ist an Thieren reich.
Schildkröten, Wasserschlangen und unendlich viele Fische.
Das Klima ist tropisch feucht.
Man Pflegt die Karolinen in die östlichen, centralen
und westlichen einzutheilen und den 142" bei Uleai bezw.
155" bei Lukunor als Grenzpunkte anzunehmen.
Von den östlichen ist Kusaie, Ponape und Pingelap
besonders bemerkeuswerth, von den centralen die Mortlock-
gruppe, Nukuor, die Rukgruppe und Uleai, von den west
lichen Jap und die Pelew-Jnseln.
Die Einwohner werden auf ungefähr 25 000 geschätzt;
sie gelten ihrem Charakter nach als gutartig und friedfertig,
fröhlich und leichtlebig, allerdings von einer gewissen
Schlauheit in Bezug auf den Handel. Ihre Frauen
werden als keusch und sittlich geschildert. Das muß aber
Alles früher anders gewesen sein. Es ist ohne Weiteres
zuzugeben, daß der Verkehr mit den Weißen, insbesondere
mit dem sich aus den Auswurf der Menschheit rekrutirenden
Walfischfängern, einen demoralisirenden Einfluß ausgeübt
haben mag; jedenfalls sind die Karolinen- Insulaner von
heute nicht mehr die harmlosen und sittlichen Menschen.
Als im Jahre 1887 die spanische Verwaltung in Ponape
eben eingerichtet war, wurden aus einem unbedeutenden
Anlaß an einem Tage der Gouverneur und 45 Spanier
von den Eingeborenen ermordet und von der Keuschheit der
Frauen wissen die Seefahrer besondere Geschichten zu erzählen.
Der Körperbau ist gut und stark, nicht besonders
groß; die Hautfarbe gelb-braun, das Haar größtentheils
lang und glatt, selten kraus, gewöhnlich in einem Knoten
auf dem Kopf oder an der Seite zusammen geschlungen.