50
Komm her stirb, geh' stirb; ich trete auf Dich und
zerstampfe Dich, ich spitze meinen Speer zu und
ersteche Dich; Och kämpfe mit Dir, stell Dich.
Zur Zeit Pflegen die Marschall-Jnsulaner jede ihnen
unbegreifliche Kraft als durch einen anidj hervorgebracht
zu bezeichnen z. B. eine Nähmaschine, eine Flinte, ein
Dampfschiff re.
Unzählig ist die Menge der ekedjabs. Er ist ver
körpert in irgend einem Gegenstände der Natur, einem
Baum, einer Pflanze, einem Riff, einer Bodensenkung und
dergleichen. Jede Insel und jedes Juselchen hat ihre
ekedjabs. Den meisten von ihnen werden ein- bis zweimal
im Jahre Feste gefeiert, die hauptsächlich in großen ge
meinschaftlichen Schmausereien bestehen. In großen aus
Kokosblättern geflochtenen Körben werden Speisen zusammen
getragen, die nach Ausscheiden eines kleinen für den ekedjab
bestimmten Körbchens wieder vertheilt werden. Ein Häuptling
setzt das Körbchen höchst demüthig in die See und läßt
es treiben. Zuweilen bleiben die Speisen auch nur eine
Zeit lang vor dem ekedjab stehen und der Inhalt wird sodann
von den Festtheilnehmern selbst verzehrt. Meistens wird
irgend ein Gebet gesprochen, in welchem um Wachsthum und
reichliche Nahrung gefleht wird. Ich habe eine ganze Anzahl
solcher Gebete von vielen Inseln festgestellt und übersetzt.
An letzter Stelle sind die muniak zu erwähnen. Sie
sind Menschen von besonders schöner Gestalt, außerordentlich
seiner Tättowirung mit ungewöhnlich großen Ohrlöchern,
strammer Haltung und würdigem Gang. Sie leben für
sich ans einzelnen Inseln der Marschall-Gruppe und sind
für gewöhnliche Menschen unsichtbar. Würdigt jedoch ein
mimiak eine Sterbliche seines Umganges so kann sie die
muniaks selbst und ihre Stadt sehen. Dieselbe Eigenschaft
haben auch die aus einer solchen Verbindung hervorgegangenen
Kinder.