Full text: Beschreibungen und Erläuterungen des Konsuls a.D. Herrn Dr. Knappe zu den von ihm in den Jahren 1885-1889 auf den Inseln der Südsee gemachten ethnographischen Sammlungen

M. 38—42. Viereckige Körbchen mit Henkel schwarz 
und weiß. Die schwarzen Blätter sind mit Mangrovesaft 
gefärbt. 
M. 43—50. Fächer aus Kokosnuß- und Pandanus 
blättern sowie Bast geflochten, mit Menschenhaaren am 
Stiel befestigt, in bunten Mustern zusammengestellt, theil- 
weise durchbrochen. 
.Ms. 50 a. Brnstschmuck von Bast mit modernen Perlen 
besetzt und Hirscheberzahn für Häuptlinge. 
Jls. 51b—55. Häuptlingswedel ans Eisenholz mit 
Kokosnnßfasern und Pferdehaaren; in verschiedenen Größen 
und Formen zur Abwehr der Fliegen und Muskitos; der 
Häuptling ist fast nie ohne einen solchen Wedel zu sehen. 
M. 56. Kopfputz ans Bast von jungen Kokosnuß- 
blättern ; beim Tanz getragen. 
M. 57. Lendenschurz ans Blättern und getrockneten 
Blüthen verschiedener Pflanzen ebenfalls von jungen Mäd 
chen beim Tanz — siva siva — getragen. Der Tanz wird 
im Sitzen mit untergeschlagenen Beinen ausgeführt und be 
steht in graziösen Bewegungen des Oberkörpers, des Kopfes 
und der Arme. Dazu wird gesungen. Der Oberkörper- 
ist nackt und dick eingeölt. Die Haupttänzerin ist in jedem 
Dorfe die sogenannte Dorfjnngfran, die Tochter des höchsten 
Häuptlings; ist die wirkiche Tochter nicht sehr hübsch, oder 
ist keine Tochter vorhanden, so wird ein besonders hübsches 
Mädchen adoptirt. Manche Dorfjnngfrauen sind im ganzen 
Lande wegen ihrer Tanzkunst berühmt. Besonders aner 
kannt wird Originalität; das heißt, die selbständige Er 
findung Won Tänzen, die hauptsächlich in miinischer Imi 
tation von Vorgängen des gewöhnlichen Lebens bestehen. 
Unanständiges ist nicht ausgeschlossen. Die Reinheit einer 
Dorfjungfrau wird bis zu ihrer Verheirathung sorgsam ge 
schützt. Sie ist stets in Begleitung einiger alter Frauen, 
die Tag und Nacht nicht von ihrer Seite gehen. Auch
	        
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