Deutsch Neu-Guinea ober Kaiser-Wilhelmsland, die
Inseln des Bismarck-Archipels und die deutschen Salomons-
Jnseln bilden ein gemeinsames Verwaltungsgebiet unter
einem Kaiserl. Commissar, der seinen Sitz in Finschhasen
hat, ein Kaiserl. Richter amtirt in Mioko im Bismarck-
Archipel. In wirthschaftlicher Beziehung sind von der
Kaiserl. Regierung eine Anzahl von Privilegien an die Neu-
Guinea-Compagnie vergeben, welche Stationen in Finsch-
hafen, Konstantinhasen, Hatzfeldhafen, in der Langemakbucht
und am Ufer des Augustaflusses sowie an verschiedenen
Plätzen von Neu-Pommern, Neu-Mecklenburg und den
Salomons-Inseln errichtet hat und bedeutende Mittel zur
Eröffnung des Landes und zur Ausbeutung desselben durch
Plantagenwirthschaft im großen Stil aufwendet. Im Bis
marck-Archipel sind außerdem die deutsche Firma von Heens-
heim und die Deutsche Handels- und Plantagengesellschaft
der Südsee-Inseln zu Hamburg thätig. Kleinere englische
Firmen treiben unbedeutenden Handel. Haupt-Exportartikel
ist zur Zeit noch die Kopra, d. h. das getrocknete Fleisch
der Kokosnuß; außerdem hat man gute Versuche mit Kaffee,
Baumwolle und Tabak gemacht. Die Deutsche Handels
und Plantagengesellschaft bezieht den Hauptstamm der Ar
beiter für ihre Pflanzungen in Samoa aus dem Bismarck-
Archipel und den Salomons-Jnseln.
bis 11. Hölzerne Geräthe, kunstvoll geschnitzt, mit
den mannigfachsten thierischen und menschlichen Darstellungen
zur Unterstützung des Kopfes beim Schlafen. Das Holz ist
in der Grundfarbe gewöhnlich mit Mangrovesaft dunkel gebeizt,
einzelne Theile sind bunt bemalt. Die weiße Farbe ist Kalk,
die rothe und gelbe sind vegetabilische Farbstoffe. Die Schlaf
hölzer stammen aus der Nähe von Finschhasen und sind theil-
weise von den Eingeborenen in ihren Hütten, theilweise auf
einem kleinen Markt in der Langemakbucht von den dorthin in
Kanoes gekommenen Bewohnern von Kap Cretin eingetauscht.