Full text: Beschreibungen und Erläuterungen des Konsuls a.D. Herrn Dr. Knappe zu den von ihm in den Jahren 1885-1889 auf den Inseln der Südsee gemachten ethnographischen Sammlungen

dings wunderbar, daß jene Verschlagenen sich erst in einer 
Entfernung von 3- bis 4000 Meilen von ihrer Heimat 
niedergelassen haben. 
Man rechnet zu Mikronesien 
die Gilbert-Inseln, 
die Marschallinseln, 
die Karolinen, 
die Pelewgruppe. 
Die Bewohner dieser Inseln haben nicht viel mehr 
gemeinsam, als diejenigen Körpereigenschaften, welche sie als 
zu einer Race gehörig erscheinen lassen, denselben Körperban, 
helle Hautfarbe, schlichtes schwarzes Haar, stechende Augen. 
Die Figur ist meistens schwächlich, die geistigen Fähigkeiten 
stehen ans einer sehr niedrigen Stufe und ein Mikronesier 
ist im Verkehr so schwerfällig, als der Polynesier lebendig. 
Die Sitten und Gebräuche, die religiösen Anschauungen und 
die Sprachen sind nicht nur für die einzelnen Gruppen, 
sondern auch innerhalb derselben durchaus verschieden und 
zwar sind es nicht etwa nur verschiedene Dialecte, sondern 
Sprachen, die offenbar verschiedenen Sprachstämmen angehören. 
Die Mikronesier sind zweifellos eine spätere Ein 
wanderung. Woher sie aber gekommen sind und wohin 
man sie zu rechnen hat, darüber haben sich die Gelehrten 
nicht einigen können. Man hat sie mit den Japanern in 
Verbindung bringen wollen, oder auch mit den Malayen. 
Keine der aufgestellten Theorien hat indessen Anerkennung 
gefunden. 
Ich behalte mir vor, bei Erwähnung der einzelnen 
Inseln über Sitten und Gebräuche der Bewohner zu be 
richten.
	        
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