Full text: Die Verfassung der Saline Sooden a. d. Werra seit der sog. ewigen Lokation vom 3. Mai 1586 bis zu ihrem 1866 erfolgten Übergang an Preußen

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dorf und den Södermeistern durch einen Vertrag auf 7 Jahre, 
der später immer wieder nach Ablauf erneuert wurde, wei 
terhin gesichert 53 . Trotzdem sah sich der Landgraf genötigt, 
die Holzflößerei aus dem Seulingswald 1684 nach mehr als 
60 Jahren wieder aufnehmen zu lassen. Am 18. März gab er 
den Vorstehern der einzelnen Ämter zu Frauensee, Vacha, 
Friedewald, Rotenburg, Wanfried, Eschwege und anderen 
Anweisungen für die vorbereitenden Arbeiten 54 . 
Um den billigeren Kohlenbrand für die Saline in größerem 
Umfang nutzbar machen zu können, traf Karl Maßnahmen, 
um das Bergwerk auf dem Meißner in eine bessere Verfas 
sung zu bringen. Die Arbeiten zwecks Anlegung neuer Stol 
len wurden eifrig in Angriff genommen. Mitte der 80er 
Jahre wurde der neue Brandsröder Stollen angelegt, der in 
der Folgezeit beträchtliche Mengen Kohlen lieferte. Die Ar 
beiten auf dem Meißner wurden in der Schicht und im Ge 
dinge vorgenommen. Die Kohlen förderte man auf vier 
rädrigen Hunden zutage, von denen jeder 22 Metzen ^ 1 
Meißnerisches Kohlenmaß (etwas über 3V2 Ztr.) faßte 55 . In 
folge guter Förderungen konnten 1694 zu den bestehenden 
4 Kohlenkoten noch 2 weitere eingerichtet werden. 1696 
wurde in 7 Kohlenkoten gesotten 56 . Dieser Entwicklung stan 
den die Salzbeamten damals wegen der für den Ausbau des 
Bergwerks erforderlichen großen Aufwendungen nicht un 
bedenklich gegenüber. Die Zukunft bewies aber die Zweck 
mäßigkeit und Vorteile der vermehrten Siedungen vermittels 
Kohlen. Die Zunahme derselben wird am besten durch fol 
gende Aufstellung dargestellt 57 . (Siehe Seite 68.) 
1691 bis 1693 wurden durchschnittlich in jedem der vier 
Kohlenkote jährlich etwas über 160 Pf. gesotten, 1694 und 
1695 in 6 Kohlenkoten in jedem jährlich etwas über 162 Pf. 
und 1696 in 7 Kohlenkoten in jedem etwas über 171 Pf. Von 
der gesamten Erzeugung entfielen 1691 bis 1694 auf Kohlen 
siedungen rund 11 2 /3°/o, 1695 bis 1697 dagegen rund 21 1 /2°/o. 
1653 bis 1655, in einer Zeit, wo der Meißner nur wenig Koh 
len hergab, machten die Kohlensiedungen nicht ganz 6 2 /3 % 
der gesamten damaligen Erzeugung aus. Die x4bnahme der 
53 O. CI., Sal.-Rep. Sooden, R. 7, Nr. 6, F. 429. 
54 K.-Arch.-Nachtr. 4330. 
55 Schaub, a. a. O.,'S. 163 ff. 
56 K.-Arch.-Naehtr. 4331. 
57 Bei den Erträgen ist zu beachten, daß sie auch d. beträchtl. Rück 
stände d. Meister enthalten, also nicht die Barüberschüsse darstellen. So 
betrugen z. B. die Überschüsse 1690 49 593 fl. 4 alb. 1/4 h. Nach Abzug der 
Winnungsschulden i. Höhe von 24 081 fl. 7 alb. 10 h. verblieb ein Bar 
überschuß v. 25 511 fl. 22 alb. 21/4 h. (Salzw.-R. 1690.)
	        
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