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dorf und den Södermeistern durch einen Vertrag auf 7 Jahre,
der später immer wieder nach Ablauf erneuert wurde, wei
terhin gesichert 53 . Trotzdem sah sich der Landgraf genötigt,
die Holzflößerei aus dem Seulingswald 1684 nach mehr als
60 Jahren wieder aufnehmen zu lassen. Am 18. März gab er
den Vorstehern der einzelnen Ämter zu Frauensee, Vacha,
Friedewald, Rotenburg, Wanfried, Eschwege und anderen
Anweisungen für die vorbereitenden Arbeiten 54 .
Um den billigeren Kohlenbrand für die Saline in größerem
Umfang nutzbar machen zu können, traf Karl Maßnahmen,
um das Bergwerk auf dem Meißner in eine bessere Verfas
sung zu bringen. Die Arbeiten zwecks Anlegung neuer Stol
len wurden eifrig in Angriff genommen. Mitte der 80er
Jahre wurde der neue Brandsröder Stollen angelegt, der in
der Folgezeit beträchtliche Mengen Kohlen lieferte. Die Ar
beiten auf dem Meißner wurden in der Schicht und im Ge
dinge vorgenommen. Die Kohlen förderte man auf vier
rädrigen Hunden zutage, von denen jeder 22 Metzen ^ 1
Meißnerisches Kohlenmaß (etwas über 3V2 Ztr.) faßte 55 . In
folge guter Förderungen konnten 1694 zu den bestehenden
4 Kohlenkoten noch 2 weitere eingerichtet werden. 1696
wurde in 7 Kohlenkoten gesotten 56 . Dieser Entwicklung stan
den die Salzbeamten damals wegen der für den Ausbau des
Bergwerks erforderlichen großen Aufwendungen nicht un
bedenklich gegenüber. Die Zukunft bewies aber die Zweck
mäßigkeit und Vorteile der vermehrten Siedungen vermittels
Kohlen. Die Zunahme derselben wird am besten durch fol
gende Aufstellung dargestellt 57 . (Siehe Seite 68.)
1691 bis 1693 wurden durchschnittlich in jedem der vier
Kohlenkote jährlich etwas über 160 Pf. gesotten, 1694 und
1695 in 6 Kohlenkoten in jedem jährlich etwas über 162 Pf.
und 1696 in 7 Kohlenkoten in jedem etwas über 171 Pf. Von
der gesamten Erzeugung entfielen 1691 bis 1694 auf Kohlen
siedungen rund 11 2 /3°/o, 1695 bis 1697 dagegen rund 21 1 /2°/o.
1653 bis 1655, in einer Zeit, wo der Meißner nur wenig Koh
len hergab, machten die Kohlensiedungen nicht ganz 6 2 /3 %
der gesamten damaligen Erzeugung aus. Die x4bnahme der
53 O. CI., Sal.-Rep. Sooden, R. 7, Nr. 6, F. 429.
54 K.-Arch.-Nachtr. 4330.
55 Schaub, a. a. O.,'S. 163 ff.
56 K.-Arch.-Naehtr. 4331.
57 Bei den Erträgen ist zu beachten, daß sie auch d. beträchtl. Rück
stände d. Meister enthalten, also nicht die Barüberschüsse darstellen. So
betrugen z. B. die Überschüsse 1690 49 593 fl. 4 alb. 1/4 h. Nach Abzug der
Winnungsschulden i. Höhe von 24 081 fl. 7 alb. 10 h. verblieb ein Bar
überschuß v. 25 511 fl. 22 alb. 21/4 h. (Salzw.-R. 1690.)