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1678 bis 1680 entfielen auf den auswärtigen Salz verschleiß
im ganzen 3646 Pfannen 4V2 Achtel, durchschnittlich im
Jahr 1215V2 Pf., also noch nicht der vierte Teil der derzei
tigen Jahressiedungen.
Durchschnittlich wurden um 1680 von den 23 Holz-, 20
Leckwerks- und 4 Kohlenmeistern 5324 Pf. gesotten. Bei
günstigen Siedungsverhältnissen konnten die Sude noch mehr
erbringen, bei ungünstigen Faktoren war dagegen mit einer
geringeren Salzerzeugung zu rechnen. Die hierüber 1681 auf
gestellten Betriebspläne 51 52 ergaben:
1. bei ordnungsgemäßer, nicht ungünstig beein
flußter Siedung:
23 Holzmeister, jeder 56 Pf. 1288 Pf.
19 Leckmeister, „ 180 „ 3420 „
1 Leckmeister 200 „
4 Kohlenmeister, jeder 13772 „ 550 „
Übriges Salz 5 - 300 „
5758 Pf.
2. bei ungünstig beeinflußter Siedung:
23 Holzmeister, jeder 50 Pf.
10 Leckmeister, „ 160
9 Leckmeister, „ 140
1 Leckmeister
4 Kohlenmeister, jeder 100
Übriges Salz
1150 Pf.
1600 „
1260 „
180 „
400 „
300 „
4890 Pf.
Bei einer durchschnittlichen Jahressiedung von rund
5400 Pf. entfielen damals auf 1 Södermeister 115 Pf. der
gesamten Produktion (1642 45 Pf.). Das gleiche Verhältnis
bestand auch nach 1600 bei den unter Landgraf Moritz sehr
stark betriebenen Siedungen. Hieraus ist die außerordentlich
gute Entwicklung der Saline seit ihrer Zerstörung im 30jäh-
rigen Krieg klar ersichtlich.
Die Salinenforsten waren unter Wilhelm VI. und Hedwig
Sophie, vor allem in den 60er Jahren wegen der ganz gering
fügigen Kohlenförderung im Meißnerbergwerk, sehr abgeholzt
worden. Außerdem zeigten sich Mißstände in der Bewirt
schaftung. Die Entnahme von Holz aus den „Sieben Stadt
bergen“, welche schon durch die Lokationen festgesetzt war,
wurde 1679 infolge Streitigkeiten zwischen der Stadt Allen-
51 K.-Arch.-Nachtr. 4330.
52 Mehrausbringung über das festgesetzte Quantum hinaus durch be
sonders sorgfältig verrichtete Siedearbeit.