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Auch die eigentliche Burg lag damals schon seit lange
in Trümmern. Von einem alten mitten in der Feste stehen
den Gebäude, welches schon ohne Dach, Fenster, Treppen
und Thüren stand und dessen Inneres mit Gebüsch und
Bäumen verwachsen, waren schon vor 1780 ganze Seiten
wände eingestürzt und anderes drohte täglich nachzufolgen.
Die Herren von Dörnberg verfügten deshalb 1782 dessen
gänzlichen Abbruch und den Verkauf der Steine. Als jedoch
1783 an 30 Wagen voll Steine der nahen Gemeinde Bie-
ben abgelassen wurden, erhob der obengenannte alte Kom
mandant darüber Beschwerde und machte beim Kriegskolle
gium zu Kassel davon Anzeige, denn er sah darin nichts ge
ringeres als eine Verwüstung der Feste und beklagte es nur,
daß er keine Besatzung unter sich habe, mit der er es hätte
verhindern können. Die Sache wurde anfänglich mit großer
Wichtigkeit behandelt, es wurde viel hin und her geschrieben»
es wurden Kommissionen ernannt, Augenscheine eingenommen,
Gutachten erstattet rc. bis man denn doch zuletzt einsah, daß
diese Ruine mit den Festungswerken wenig gemein hatte und
selbst diese ihrer alten Bedeutung entkleidet waren. Man
erklärte deshalb endlich 1784, daß man der gänzlichen Nie-
dcrlegung des verfallenen Gebäudes kein weiteres Hinderniß
in den Weg legen wolle, daß dahingegen die zur Befestigung
gehörigen Mauern und sonstigen Werke, sowie die für die
Garnison nöthigen Gebäude fortwährend in gutem Stande
erhalten werden sollten.
Noch lagen vier große verrostete an 10 Fuß lange
eiserne Kanonen in der vordersten Bastion', bis diese 1808
der damalige dörnbergische Amtsschulz als altes Eisen ver
kaufte, weil er fürchtete, daß die westphälische Regierung sich
ihrer bemächtigen würde.
Die Burg liegt nunmehr bis auf wenige Reste in