Sie sind ober auch Glicht im Stande, die zu neuem
Leben zu erwecken, die Dir ein treues Weib und
mir eine zärtlich liebende Mutter gewesen ist.
Entsetzlich erschien Euch mein Fehltritt. Ihr hattet
alle Ursache bct^u, denn er war von Umständen
begleitet, die Euch nöthigten, das Furchtbarste
glauben und mich verdammen zu müssen. Doch
wenn Du vernehmen wirst, welch herbes Geschick
ich mir selber bereitet und wie ich, anstatt ehrlos
und abtrünnig geworden zu sein, meine Ehre mir
bewahrt uitb meinem Väterglauben die Treue be
wahrt habe, dann wird Dir und der Welt mein
Thun in einem ganz anderen Lichte erscheinen.
O, die Welt! Ich habe mir gar zu oft vergegen
wärtigt, was Ihr von ihr seit jenem verhängniß-
vollen Abende wohl zu erdulden haben mußtet.
Wie wird man Euch gekränkt, gehöhnt haben!
Und Ihr, Ihr mußtet schweigend in Geduld alles
über Euch ergehen lassen. Doch ich will die
schwarzen Bilder, die meine lebhaft aufgeregte
Phantasie entworfen, in dieser Stunde nicht wieder
auffrischen. Ihr glaubtet mich an jenem Tage bei
meiner Freundin Auguste Berger. Wie hatte ich
Euch getäuscht! Nein! ich war gleich nach dem
Verlassen des Hauses an den Delft geeilt, wo die
Seeschiffe vor Anker liegen. Dahin hatte mich
Johannes bestellt, zu welchem Zwecke, war mir
unbekannt. Du wunderst Dich, daß ich seiner
Aufforderung sofort Folge leistete. Ach, er hatte
mein unschuldiges Herz bethört; mit dämonischer