Full text: Auf falschen Pfaden

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Sterblicher zu lüften im Stande gewesen ist. 
Ein Schrei des Entsetzens hallte am anderen 
Margen durch die Stadt, als man Knude davon 
erhielt, welche ein furchtbares Drama sich im 
Hendel'schen Hanse abgespielt hatte. 
Frau Zipporah Hendel rang verzweifelt die 
Hände. Vergebens hatte sie im Hanse nach der 
Braut gesucht, die sie heute mit eigenen Händen 
schmücken wollte. Und als sie nach dem Falschen 
Hause gesandt, um hier Aufklärung zu erhalten, 
da stellte es sich heraus, daß auch hier dieselbe 
Noth herrschte Joseph hatte man seit Stnn- 
den vergebens gesucht. In dieser rasenden Ver 
zweiflung suchte man jeden Winkel des Hendel- 
scheu Hauses durch. Da bemerkte man das offen 
stehende Fenster. Man schaute hinaus; da nahm 
man draußen einige Blutspnren wahr und endlich 
entdeckte man kaum bemerkbare Fnßtapfen, die 
nach dem nahen See führten. — Sofort eilte man 
dahin, und, v Graus! was bemerkte man? Ani 
Ufer des Gewässers saß, in sich gekauert, eine 
Frauengestalt, die ein Bündel fest an ihre Brust 
drückte und unausgesetzt Worte murmelte, die dem 
Hörer jedoch unverständlich blieben. In der 
Frauengestalt erkannte man die vermißte Sara 
Hendel. Aber wie sah sie aus! Wirr hing ihr 
rabenschwarzes Haar über die Stirne herab, das 
Festgewand war besudelt, hier unb da mit Blut 
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