Full text: Tlavatli

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gangen, vor allem die Frage: „Wo kam die Astralessenz, die eben willig 
unsern Gedanken gehorchte, her, erfüllte sie den Raum um uns? den nimmt 
aber doch die Luft ein." 
„Dunkel, lieber Freund, wird Dir das, was ich hierauf erwidern 
kann, bleiben, dennoch ist keine andere Antwort möglich, weil Deine durch 
die körperlichen Sinne erworbene Raumanschauung nur die Körperwelt 
kennt. Es wird Dir also unverständlich sein, wenn ich sage, daß, wie sich 
Dein irdischer Körper auf der Erde, gleichzeitig Dein Astralleib auf der 
Astralebene befindet, und daß beide Ebenen einander unendlich nahe sind. 
Die von Professor Zöllner aufgestellte Hypothese vom mehr als drei 
dimensionalen, dem absoluten Raum, kommtvielleichtderWahrheitamnächsten." 
Justus sah nachdenkend vor sich nieder, dann sagte er: „So ganz 
unbegreiflich ist mir dieses nicht. Dein Hinweis auf Zöllners vierte 
Dimension gibt immerhin einen Anhaltspunkt." 
„Gut denn", fuhr der Mahatma fort, „so will ich zum Schluß 
eilen. Wenn gesagt wird: wir sind auch für unsere Gedanken verantwort 
lich, so ist das ernster zu nehmen als man gewöhnlich glaubt. So schwer 
es Dir vorhin auch fallen mochte, auf Wunsch ein bestimmtes Gedanken 
bild festzuhalten, so leicht ist dieses, wenn Du ungestört Deinen Lieblings 
träumereien nachhängst. Wird ein und derselbe Gedanke immer wieder 
gehegt und gepflegt, so erstarkt sein astrales Bild zu einem selbständigen 
Leben, das nicht nur rückwirkend Einfluß auf seinen Erzeuger gewinnt, 
sondern das auch auf andere Menschen, von denen die gleichen Gedanken 
schwingungen ausgehen, einzuwirken vermag. — Wie mancher, der sich 
wohl hütet, schlechte Handlungen zu begehen, schädigt seine Mitmenschen 
durch böse, unlautere Gedanken, von deren kraftvoller astraler Wirkung er 
keine Ahnung hat. — Das, was die atlantischen Zauberer, ihren schlechten 
Neigungen folgend, zuwege gebracht haben, wirkt zum Teil heute noch 
nach. Sie schufen grauenvolle Wesen, die sie armen unwissenden Völker 
schaften als Götter aufzwangen, um jene unter ihre Herrschaft zu beugen. 
Ein solches durchaus reales Gedankenbild, real auch auf der physischen 
Ebene, ist der Saljang. Der Blutzoll, den er durch Jahrtausende hin 
durch fordert, dient dazu, ihn lebendig zu erhalten, denn dem warmen 
fließenden Blut des Opfers wohnt die Kraft inne, sein Scheinleben immer 
und immer wieder zu erneuern." 
Mit Entsetzen hatte Justus den Worten des Mahatma gelauscht, 
empört rief er aus: „Warum macht man dem Anheil denn kein Ende? Anter 
den Garos muß es doch auch wohl intelligentere Leute geben, die das 
grausig Zwecklose dieses Götzendienstes einsehen." 
Ernst, fast bitter, erwiderte Sankha: „Lieber guter Freund, Du 
vergißt die Priester! Wo hat es je auf der Erde eine Reliaion aeaeben. 
die, so lauter sie sein mochte, nicht verzerrt, nicht von ihren sogenannten 
Gütern benutzt worden ist, die Menge zu blinden Knechten ihrer Herrscher- 
gelüste zu machen? Wenn das selbst bei Religionen, deren Grundlage edel 
und gut ist, geschieht, was soll man von einem Götzendienst erwarten, den 
teuflische Bosheit und bodenloser Egoismus begründet haben? Was einst 
seinen Schöpfer, den Atlantier Atzlan, veranlaßte, den Saljang entstehen 
zu lassen: Herrschaft über die Massen zu gewinnen und Wollust und
	        
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