Full text: Kinder- und Hausmärchen (3)

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daß 6 soll einäschengriddelsin'GeuchmatStraßb. 1319(zuerst 1313) 
4. Bl. ed. Im NiederdeutschenAskenpüster, Askenböel undAskenbüel 
fBremer Wörterb. 1,29.30. In Holstein nach Schütze Aschenpöselken 
von pöseln, mühsam (die Erbsen aus der Asche) suchen: Sudelsödel 
ken, von sölen, sudeln, weil es im Schmutz verderben muß. In 
Pommern Aschpuck, ein schmutziges Küchenmädchen (Dahnert). Die 
hessische Mundart bestätigt auch Estor im oberhessischen Wörter 
buch, Aschenpuddel, ein geringfügiges, unreines Mägdlein. Noch 
mehr oberdeutsch ist Ascheubrödel (Deutsches Wörterbuch 381) und 
Ascherling. Aichengrittel, Aschengruttel, Aschengrusel in Schwaben 
(Schund schwäb. Wörterb. 29. Deutsches Wörterb. 1, 382). 
Dänisch und schwedisch Askefis, vom blasen in die Asche (at fise i 
Wen). Jamieson v. ässiepet, Ashypet, Ashiepattle, a neglected 
child, employed in the lowest kitchenwork. Polnisch Kopciuszek 
von Kopec, Ruß, Rauch. 
Es gab sonst ein Märchen, wo Aschenprödel ein von stolzen 
Brüdern verachteter Knabe war, wie ein ähnliches Verhältnis in j 
dem Märchen vom GisenhanH Mann (Nr. 136) vorkommt und /* 
im Aschentagger bei Zingerle S. 395. Rollenhagen in der Vor 
rede zumFroschmeuseler erwähnt es unter den wunderbarlichen Haus 
märlein "von dem verachteten, frommen Aschenpößel und seinen stol 
zen, spöttischen Brüdern'. Auch Oberlin theilt vom Aschenprödel 
eine Stelle mit, worin ein Knecht diesen Namen führt und Geiler von 
Keisersberg nennt einen verachteten Küchenknecht einen Eschcngrüdel, 
"was ein Eschengrüdel alles thun muß' Brosamen Bl. 79*; vergl. 
in den 15 Staffeln die siebente. Tauler in der medulla animae sagt 
"ich dein Stallknecht und armer Aschenbaltz'. Luther in den Tischreden 
1, 16 "Cain der gottloseBösewicht ist ein gewaltiger auf Erden, aber 
der fromme und gottesfürchtige Abel muß der Aschenbrödel Unterthan, 
ja sein Knecht und unterdrückt seyn'. Agricola Nr. 515 "bleibt irgend 
ein Aschenbrödel, darauf niemand gedacht hätte' Nr. 394"Jacob der 
Aschenbrödel, der Muttersohn'. Bei Ehering 2, 342 "armer Aschen 
wedel'. Verelius in den Anmerkungen zur Gautrekssaga gedenkt 
5. 70 der Volkssage "huru Askefisen fickKonungsdottren til hustru', 
welche mithin auch von einem Jüngling handelte, der Küchenjunge 
war und die Königstochter erhielt. Auch die Sprichwörter sitia 
hema i äffn, liggia som kattur i hreise und liggia vid arnen, gelten 
meist von Königssöhnen, in der Wilkinasaga Cap. 91 von Thetleifr,
	        
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