Full text: Kinder- und Hausmärchen (3)

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Fieber. er setzt sich unter einen Baum, bindet den Esel daran, und 
zieht die Säcke von dem Rücken desselben. Indessen überwältigt ihn 
das Fieber und er liegt danieder. Als die rothen Ameisen das sehen, 
kommen sie herbei, und weil er vom Fieber kraftlos ist, so todten sie 
ihn. Es war ein Znsect dabei, das eilt zu unserm Herrn und be 
richtet was geschehen ist. Der Herr läßt die rothen Ameisen vor sich 
kommen, sie sagen daß der Kaufmann nicht habe bezahlen wollen 
was er ihnen schuldig gewesen sei. Der Herr gibt ihnen recht und 
sie erhalten das Geschäft ein krank liegendes Jnseet zu tobten. 
12. Von den Schlangen. Die verschiedenen Schlangen haben 
ihre Wohnstätte cm demselben Oit und bleiben darin. Jede bat ihre 
eigene Jagd und frißt die Nahrung die ihr behagt, keine raubt was 
der andern zugehört. Die Aberschtange (sie ist gesteckt, neun Fuß 
lang und so dick als eines Menschen Schenkel) geht einmal bei ein 
brechender Nacht in den Wald, Speise zu suchen und legt sich mitten 
in den Weg. Ein Mann (d. h. eine Schlange) geht in gleicher 
Absicht heraus. Er kann der Dunkelheit wegen die Aberschlange nicht 
sehen und tritt ihr auf den Fuß. Sie empfindet den Schmerz, rin 
gelt sich und beißt ihn mit ihrem giftigen Zahn. Der Mann schreit 
laut, so baß das Volk im Haus es hört. Sie laufen herbei und fin 
den den Mann dem der Schweis über den ganzen Leib rinnt. Er 
erzählt ihnen was geschehen ist. Sie bringen Heilmittel herbei, aber 
diese haben keine Wirkung; er stirbt. Sie tragen ihn heim und be 
graben ihn. Sie lassen die Aberschlange kommen. hatten ihr vor 
was sie gethan hat, und werfen ihr vor daß sie sie in so Übeln Ruf 
gebracht habe, baß jeder der sie erblicke, sie todten werde. Die Aber 
schlange sagt zu ihrem Volk "ich will Gott bitten uns alle zu verber 
gen; ich habe etwas Böses gethan. Wartet a"f mich bis ich wieder 
komme.' Sie geht ganz allein zu unserm Herrn und erzählt ihm die 
Unthat die sie begangen bat: sie habe nicht gewußt daß ihr Biß todt- 
lich sei. Sie bittet ihn dann er möge sie und die Ihrigen verbergen, 
sonst würden sie getödtet, wenn sie jemand erblicke. Der Herr ant 
wortet c thue in Zukunft nichts Böses, was du gethan hast, ist vor 
über. Wenn die Tage, die ich gezahlt und einem von euch gegeben 
habe, vorüber sind, so soll er sichtbar sein, und man wird ibn tödten, 
aber nicht der das thut tobtet ihn, sondern ich thue es. So lange 
aber bis jene Zeit vorüber ist, soll ihn niemand sehen.' Daher sagt 
man, wenn man eine Schlange sieht, ihre Zeit sei vorüber.
	        
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