Full text: Kinder- und Hausmärchen (3)

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Kammer ein und gebe ihr eine hinlängliche Tracht Schläge? Als der 
Kaufmann das angehört hat, erhebt er sich, nimmt einen Stock und 
schlägt so wacker auf die Frau los daß sie bittet sie loszulaffen und 
verspricht nicht weiter zu fragen. Wiederum verschieden ist Strapa- 
rolas oder vielmehr Morlinis Erzählung. Friedrich von Pozzuoli 
reitet eines Tags auf einer trächtigen Stute nach Neapel und hat 
seine schwangere Frau hinter sich sitzen. Ein Fullen folgt von wei 
tem nach und ruft seiner Mutter zu sie solle langsamer gehen, es 
y&X*. könne als einjährig nicht folgen. Die Stute antwortet ihm "ich trage 
den Herrn und die schwangere Frau fund deinen Bruder im Leib, du 
bist jung und trägst nichts, wenn du nicht mitkommen kannst, so 
bleibe zurück? Der Mann der die Sprache der vierfüßigen Thiere 
versteht, lächelt über diese Reden. Seine Frau fragt warum er 
lache. Er antwortet wenn er das verrathe, so koste es ibm sein 
Leben. Sie aber will es durchaus wissen und droht, wenn sie es nicht 
erfahre, sich mit einem Strick die Keble zuzuschnüren. Der Mann 
sagt wenn sie würden zurückgekebrt sein, wolle er ihr alles entdecken. 
Als sie wieder zu Haus sind, erinnert sie ihn an sein Versprechen. 
Er antwortet sie möge erst den Notar holen, damit dieser, da seine 
Entdeckung ihm den Tod bringen werde, seinen letzten Willen auf 
setze. Während seine Frau aus dem Wege dahin ist. liegt er im 
Bette und hört den Hund, der dem Hahn über sein lustiges Krähen 
Vorwürfe macht, und nun folgt die Entwickelung wie in der 1001 
Nacht. Ein serbisches Märchen leitet auf eigenthümliche Weise ein. 
Ein Hirte errettet eine junge Schlange vom Feuertod, sie ringelt sich 
um seinen Hals, und er bringt sie zu ihrem Vater. Sie gibt ihm 
den Rath von diesem zur Belohnung keine Schätze zu verlangen, son 
dern die Gabe die Sprache der Thiere zu verstehen. Nach einiger 
Weigerung erfüllt er sein Begehren. Auf der Rückkehr, als er sich 
zur Ruhe niedergelegt hat, hört er die Stimme zweier Raben, die 
ihm einen großen Schatz verrathen, den er ausgräbt, und wodurch 
er ein reicher Mann wird. Weihnachten begibt er sich mit feiner 
Frau auf einen Meierhof, wo er den Hirten einen großen Schmaus 
bereitet. Er spricht zu ihnen "esset und trinket, ich will diese Nacht 
an eurer Stelle bei den Herden bleiben? Um Mitternacht zeigen sich 
Wölfe und sprechen zu den Hunden " dürfen wir kommen und Scha 
den anrichten, so sollt ihr auch Fleisch haben? Die Hunde willigen 
ein, doch ein alter ist darunter, der sagt zu ihnen "wenn ich auch nur
	        
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