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England, Schottland und Ireland.
Unter den Nachkommen der alten keltischen Bewohner, also
unter den Ersen in Jreland, den Galen in Schottland und den spä
ter eingewanderten, von den Angelsachsen westlich nach Wales und
Cornwales zurückgedrängten keltischen Kimbern oder Kymern lebt
ein großer Reichthum von mündlicher Überlieferung. Solche Erzäh
lungen womit sie noch gegenwärtig, vorzüglich in den Winteraben
den, sich unterhalten, heißen Mabinogion Märchen*), oder hön
Chwedlau, alte Sagen, hön Nsioriau, alte Geschichten. Irische
Sagen hat Keating (History of Irelaml) mit oft wörtlicher Benutzung
alter metrischer Annalen bekannt gemacht**); insofern sie sich schein
bar noch an die Geschichte binden, gehören sie nicht völlig hierher,
doch ist auch vieles darin schon ganz märchenhaft. Z. B. ein König
hat Pferdeohren, und jeder der ihm die Haare schneidet, muß sterben,
damit es immer ein Geheimnis bleibt. Einmal - erbarmt sich der
König eines jungen Mannes den bas Loos zum Haarschneiden ge
troffen hatte, und schenkt ihm das Leben, doch muß er ewiges Still
schweigen angeloben. Indessen brückt ihn bas Geheimnis so sehr
*) Tales Tor the instruction of youth übersetzt Davies brittish Dniids
S. 147. Dagegen Lhuyd (cat. mss. brit. S. 262). Mabinogi (sing.), hoc
vocabuluin quid sibi velil, hodie non conslat. libellus aulem sic inscrip-
tus fabulosns quasdain historiolas tradit de oplimatibus aliquot Britanuis
antiquioribus. quod vidimus exemplar in qualuor partes distributum est.
Oven citirt in fernem Wörterbuch diese Mabinoaion sehr häufig z. B. v. da-
diain, wo er daraus eines Kessels gedenkt, in welchem alles, was hineingethan
wird. wieder Leben bekommt. Unter dhwhn steht eine Sage von Artus aus
derselben Quelle. Die neueste Nachricht darüber (von (Lohen) im Quarlerly
Review 1819. 41, 94. The Welch have theil* Mabonogiou or juvenile amu-
semenls of undoubted autheiiticily and antiquily. Some of them are ex-
tant in manuscript, olhers live only in the traditions of the common
people. A translation of the former was prepared for the press by Mr.
William Owen, to whom Cymric literature is so greally indebted, but the
manuscript infortunately lostbefore publication. These tales posscss ex-
traordinary singularily and interest, and a comnlete collection of them in
the original language is , as Mr. Southey remarlts , a desideratuni in Bri
tish literature.
•*) Sechs Stücke daraus von W. Lindau übersetzt im Morgenblatt Jahrg.
1810. Nr. 237. 242. 248. 261. Jahrg. 1812. Nr. 78. 104