Full text: Kinder- und Hausmärchen (3)

288 
Fehlt in der kastrierten Ausg. des Straparola. mithin auch 
bei Schmidt (wo gleich der Schwank von den beiden Ärzten 
folgt), in der vollständigen Ausgabe die 6te Fabel. 
Lactantius, ein heimlicher Zauberer, treibt äußerlich das 
Scimeidcrhandwerk, sein Lehrling behorcht ihn und hat nun keine 
Lust mehr au der Schneiderei, weshalb der Vater ihn wieder zu sich 
nimmt. Der Zauberer gestattet ihm abermals Zutritt, aber nun 
muß er gemeine Dienste thun, so daß der Vater selbst ihn wieder 
wegholt. Da sie arm sind, sagt der Jüngling "Vater ich will mich 
in ein schönes Pferd verwandeln, verkauft mich, aber haltet euch den 
Zaum aus und gebt mich nicht damit weg, sonst kann ich nicht wie 
der kommen'. Lactantius erkennt das Pferd, kauft es dem Vater ab 
und beschwätzt ihn daß er ihm auch den Zaum läßt. Nun bindet er 
es an, schlägt und mishandelt es. Aber die Töchter des Zauberers 
führen es eines Tags zum Wasser. da verwandelt es sich gleich in 
einen kleinen Fisch und taucht unter. Der Zauberer eilt nach, 
verwandelt sich in einen Raubfisch und macht Jagd auf den Kleinen. 
Dieser springt aber als ein in einen goldnen Ring gefaßter Rubin in 
den Korb der Königstochter, die da Steinchen aufliest. Sie nimmt 
ihn mit, er zeigt sich ihr in seiner wahren Gestalt als schöner Jüng 
ling, den sie lieb gewinnt und als Ring bei sich bewahrt. Der alte 
König wird krank, Lactantius als Arzt heilt ihn und fordert zur Be 
lohnung nur einen Rubinring, den seine Tochter haben müsse; denn 
er weiß wohl wer es ist. Sie will ihn nicht herausgeben; als sie 
endlich gezwungen wird, sagt ihr der Jüngling sie solle den Ring 
vor dem Zauberer an die Wand werfen. Sobald der Ring auf die 
Erde fällt, verwandelt er sich in einen Granatapfel der zerspringt 
und seine Körner überall Hinrollen läßt. Der Meister verwandelt 
fich in einen Hahn, um die Körner aufzupicken; eins aber verbirgt 
fich und wird von ihm nicht bemerkt. Dies eine Körnchen verwan 
delt sich in einen Fuchs, der den Hahn beim Hals packt und todt 
beißt. Der König gibt ihm darauf seine Tochter zur Gemahlin. 
X, 3. die treuen Thiere (Schmidt 213). Vollständiger im Deut 
schen , die beiden Brüder Nr. 60. Einige Ähnlichkeit hat im 
Pentamerone Nr. 7. 
XI, 1. Der Kater (Schmidt 180). In den Bruchstücken oben Nr.4.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.