Full text: Kinder- und Hausmärchen (3)

seinen Unglauben und Zweifel, dadurch er das gelobte Land ver 
scherzet, ja auch sein Grab, das Gott nicht hat wollen wissen 
lassen. Mit solcher Weise schützt sich Hans Pfriem und macht aller 
Heiligen Stimmen an ihm zu Schanden, so daß ihr keiner vermag 
{ ihn auszutreiben, sintemal sie alle selbst große Sünder, sowol als 
Hans Pfriem sich bekennet, gewesen waren. Wie thun sie ihm 
aber? sie schicken die unschuldigen Kinder an ihn, die Herobes er 
mordet hatte, als sie in kindlicher Unschuld wären und aller began 
genen Sünden frei. Die weiß Hans Pfriem nichts zu zeihen, aber 
damit er sich noch schütze auch vor ihnen,. erdenkt er geschwinde den 
Rank und theilt ihnen Pfefferkuchen aus, Apfel damit man die Kin 
der beschweigt, und führt sie hernach mit sich hinaus spazieren, da er 
ihnen Äpfel und Birn unter ander Obst schüttelt, mit ihnen spielt 
und kurzweilt, daß sie also vergessen ihn auszutreiben. Hier also 
weigert sich Pfriem den Himmel zu verlassen und weiß sich geschickt 
und listig zu vertheidigen, legt aber in den Vorwürfen, die er den 
Heiligen macht, seine widerstrebende Gesinnung an den Tag. Er ist 
hier kein Schuhmacher, sondern ein Fuhrmann, und wird in den 
Personen des Lustspiels als Fuhrpech bezeichnet, Schusterpech wäre an 
iicb angemessener, zu seinem Handwerk paßt auch der Name Pfriem 
(subula Ahle). In Wolfs Zeitschrift für deutsche Mythologie 
(2, 2—7) ist nachgewiesen daß er eigentlich zu den Himmelsstür 
mern gehört. 
179. 
Die Giinschirlin am Srunnen. 
Nach einer Erzählung von Ankreas Schuhmacher in Wie^ in uk- ™ 
Äletftä 2^ ^ *• ^ 
< 180. 
Die ungleichen Linder Euas. 
Nach Hans Sachs, der diese Überlieferung dreimal behandelt 
hat, zweimal dramatisch im Jahr 1333 (Nürnb. Auög. 3, 1, 243. 
1.1, 10) und einmal als Schwank 1338 (2. 4, 83), in diesem am
	        
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