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dern einfachen, aber auch guten Darstellung (Nr. 144) ist es ein
Esel. Diese beiden Märchen machen mit Nr.1. 88. 127 eine Reihe
naher Verwandtschaft aus, an welche sich wieder andere in entfern
terer schließen; vergl. die dortigen Anmerkungen. Über die zum
Grund liegende Idee eine Anmerkung zu den altdän. Liedern.
S. 828. 329.
Leute welche Gott zu ungestüm um Kindersegen anflehen, wer
den oft in den Märchen mit solchen Misgeburten bestraft, die sich
hernach, wenn die Eltern gedemüthigt sind, noch in Menschen ver
wandeln; vergl. Rosenöl 1, 210 — 213 die Geschichte Salomons
und der ägyptischen Königstochter. Die Rückkebr des Kinds ins
- väterliche Haus ist wie jene des jungen Riesen in Nr. 4. In einem
Tiroler Märchen bei Zingerle S. 173 statt des Igels eine Schlange,
wie im Pentamerone (2, 3) und in einem ungar. Märchen bei Gacil
Nr. 14. In den irischen Elfenmärchen Nr. 3 der Sackpfeifer. In
einem Volkslied vom Jahr 1620 heißt cs
ach, lieber Igel, laß mich leben,
ich will dir meine Schwester geben.
Das scheint sich auf unser Märchen zu beziehen.
109.
Das Todtenhemdchen.
Aus Baiern. Der Glaube daß Thränen, dem Todten nach
geweint, auf die Leiche im Grab niederfallen und ihre Ruhe stören,
erscheint auch in den Liedern des Kuhländchens (Meinert 1, 13),
dann in der Edda im zweiten Helgelied (Str. 44), so wie in dem
dänischen Volkslied vom Ritter Age und der Jungfrau Else. Bei
_ ... - Müllenhoff S. 144 zwei Sagen, eine aus Helmold 1, ^78. ["©in
/ ™ w ähnliches, wie es scheint, wahrhaftes Ereignis erzählt Schubert in
r. 22o «JIM. Knapps Ehristoterpe (1833) S. 278. Vergl. die Zusammenstel
lungen von W. Wackernagel in den Altdeutschen Blättern Nr. 174
folg, und Anm. S. 197. r.