diese Wunde'. "Solcher Kinder findet man viel', erwidert der Vater,
"die ihrem Vater nicht folgen und Schaden leiden'. Auch bei den
siebenbürg. Sachsen ist bas Märchen bekannt; s. Haltrich Nr. 30.
Franz von Kobel hat es in den Gedichten in oberbaierischer Mundart
(München 1846 S. 81) behandelt. Aber auch die Neger erzählen
es; von dem Löwen und Jäger; s. bei Kölle Nr. 9. Vergleiche
die Anmerkung zu Nr. 48.
73.
Der Wolf und der Fuchs.
Aus Hessen. Eine andere Erzählung aus Schweig im Trieri
schen enthält bloß den Schluß wie der Fuchs den Wolf beredet durch
ein enges Loch zu schlüpfen, um an Milch sich satt zu fressen, so daß
nach der Mahlzeit er allein zurückkommt, der Wolf aber, der Dick
sack, bleiben muß und tvdtgescblagen wird. Eine dritte aus Baiern
hat auch nur dieses Abenteuer, bock entkommt der Wolf noch mit
dem Leben, ist aber gewaltig zerschlagen und wird vom Fuchs aus
gelacht. Eine vierte aus dem Paderbörnischen bat noch ein paar
besondere Züge, der Fuchs lädt den Wolf unter einen Birnbaum,
er will hinaufsteigen und ihm bas Obst herabschütteln. Als die
Leute die Birnen herabfallen hören, kommen sie gelaufen und schla
gen den Wolf, während sich der Fuchs fortmacht. Der Fuchs lädt
auch den Wolf zum Fischfang ein, indem er seinen Schwanz in den
Teich hängen muß, wo er dann festsriert. Zuletzt, als der Wolf ihn
durchaus zur Rache auffressen will, schwätzt ihm der Fuchs von köst
lichen Pfannkuchen vor, wenn man von dem Berg sich herunterrolle,
komme man gerade darauf. Er rollt sich auch selbst hinunter, kennt
unten die Gelegenheit und bringt ein paar Pfannkuchen mit. Wie
sie diese verzehrt haben, führt er den lüsternen Wolfan eine besondere
Stelle des Bergs und sagt da müsse er sich herunterrollen. Der
Wolf folgt ihm, rollt aber gerade in den Teich hinein und ersäuft.
Gut ist die Erzählung der siebcnbürgischen Sachsen bei Haltrich
Nr. 3. Schon Horaz (ep. 1) spielt auf die Fabel an.