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worin schöne Kirschen hängen, bekommt ein Gelüsten, steigt ein und
ißt davon; aber ein schwarzer Mann kommt aus der Erde, und fie
muß ihm für den Raub ihr Kind versprechen. Als es geboren ist,
bringt er durch alle Wachen die der Mann ausgestellt hat, und will
der Frau nur dann das Kind lassen, wenn sie seinen Namen
* weiß. Nun geht der Mann nach, sieht wie er in eine Höhle steigt,
die von allen Seiten mit Kochlöffeln behängen ist und hört wie er
fichFlederflitz nennt. In den Märchen der Carol. Stahl S. 86 da-
Stäbchen. Bei Müllenhoff Nr. 8 heißt das Männchen Rümpentrum-
per, bei Klette Märchensaal Nr. 3 Hopfenhütel, bei Zingerle Nr. 36
Purzinigele und S. 278 Kugerl, Hipche Hipche bei Pröhle Kin
dermärchen Nr. 23 und Bechstein in dessen Märchen für die Jugend
Nr. 20; vergl. Colshorn S. 83. Schwedisch bei Cavallius S. 210.
Schon Fischart kann das Alter dieses Märchens bezeugen, im Gar-
gantua (Cap. 23), wo die Spiele verzeichnet werden steht (unter Nr.
363) ein Spiel "Rumpelestilt oder der Poppart'. Man sagt jetzt auch
'Rumpenstinzchen'. Die Unterirdischen führen Namen, die bei den
Menschen nicht im Gebrauch sind, daher das Männchen ganz sicher
zu sein glaubt, als es die Bedingung stellt, seinen Namen zu erra
then. So heißt ein solcher (Müllenhoff Sagen S. 306 und 378)
Knirrsicker und Hans Donnerstag, und sie verrathen sich dadurch. Ein
unserm Märchen ähnliches ist eingeflochten in die chatte blanche der
Aulnoy (Nr. 19). Auch gehört hieher das französische Ricdinricdon
in der Tour tenebreuse der Mlle L’heretier, wonach eine dänische ge
druckte Bearbeitung. en smuk Historie om Rosanie ... tjent ved
Fandens Hielp for Spindepige (Nyerup Morskabsläsning S. 173).
In vielen deutschen Märchen kommen Müller und Müllerstochter
vor, das gegenwärtige aber erinnert ganz sonderlich an die nordi
schen Fenia und Menia, die alles was man haben wollte, mahlen
konnten, und die der König Frode Frieden und Gold mahlen ließ.
Das Spinnen des Goldes kann auch die schwere kummervolle Arbeit
Golddraht zu verfertigen andeuten, welche armen Jungfrauen über
laffen blieb; so heißt es im altdänischen Lied, Kämpe Viser S. 165.
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nu er min Sorg saa mangefold,
som Jongfruer de spinde Guld.
Vergl. Wolfdietrich Str. 89 und Jwein 6186—6198.