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seinen Werken
solches Beginnen scheitern .Wer jemals in Goethe»
weiss.ja*dass seine unermessliche Bedeutung darin
und Wirken dieses ^eistestitanen ein überragendes
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unermüdlichen Forscher mehr betonen als den abgeklärten gereiften Olym.
pier von Weimar oder soll ich mehr den Akzent auf den grossen Seelen
künder - und Deuter legen .Soll ich hervorheben*wie man mit Goethe
als einen n&ch dauernd fortwirkenden Factor für unsere ganze Kultur
rechnet ? An der Universalität von Goethe's Geist,wie er uns sich aus
»Briefen,Gesprächen und Erinnerungen offenbart, würde ein
Wer jemals in Goethe*s Bann geraten ist,
liegt,dass im Leben «
Beispiel vollkommenen
enschontums gegeben wurde »dem nachzueifern das schönste Ziel ist,
dsa sich der Durchschnittsmensch stecken kann . In Goethe'$ Welt
beichte ,ira Faust steht für mich ein wirklich entscheidendes Wort;
Wer immer strebend sich bemüht
Den können wir erlösen...
Was aber Faust an erschütternder Tragik und an Ideenfülle birgt »darin
können sich Dichter und Philosophen miteinander teilen .Will man tiefei
in das Weltbild dieses philosophierenden Dichters*Ket exochen u eindrin-
gen,so findet man gerade im Faust, aber such in seinen“Spruchen in Prosa
in den Gedichten insbesondere in'Gott und Welt in seinem*Fragment über v
die ^atur‘im Wilhelm Meister in den^Schriften zur Naturwissenschaft
etc aas Meiste deutlich ausgesprochen . Ist die philosophische Gedanke?
arbeit Schiller*® mit dem Namen Kant untrennbar verbundenes© dieje
nige Goethe»s mit dem "amSn Spinoza • Wenn auch nicht unmittelbar '
so d&ch mittelbar dringt die epinozistische Betrachtungsweise in den
genannten Werken fest überall durch . In einem Briefe an J acobi' im J.
1786 gibt er seiner Denkweise in geistvoller Form Ausdruck : " Wrr das
Höchste will »muss das ^anze wollen ,wer vom Geist handelt , muss die
fiatur »wer von der Natur spricht »muss eien Geist vorsussetzen oder im
stillen mitverstehen. Der Gedanke lässt sich nicht vom Gedechteh »der
Wille nicht vom Bewegten trennen. So halte ich mich fest und fester an
die Gottesverehrung des Atheisten Spinoza und überlasse euch alles »wes
Religion heisst „ H
Übrigens klingt Goethe's Pantheismus»also sein Gefühl der All-Einheit
im Geiste Spinoza's,(Deus sive Natura ) meist in hymnischer Form in vie
len seiner ^edankendichtungen wie z.B.in den H Grenzen der Menschheiten
M Das Göttliche ” in Miil eine Göttin "und”Ganymed "überall durch • Wie’ ■ k
tiefsinnig ist aber jenes Goethe»sehe pantheistische Glaubensbekennt- '
nis im Faust in Gestalt der Antwort,die der Titelheld dem Gretchen er
teilt ,als‘ diese in rührender Sorge um
hast du*9 mit
an
J eust die Frage " Wie
» Wer daff ihn nennen?
Undjwer bekennen;
Ich glaub * ihn ?
Wer empfindeh ,
Und sich unterwinden
Zu sagen ; ich glaub*
Der Alluffifasser,
Der Allerhalter,
Fasst und erhält er nicht
Dich »mich »sich selbst?
Wölbt sich der Himmeltiicht
der
Seelenheil
Religion "
ihres Liebsten
richtet ;
ihn nicht?
Und drängt
Nach Haupt
Undjwebt in
Schau ' ich nicht Aug 'in Äugelt
dir ,
nicht alles
und ^erzenjdir ,
ewigem Geheimnis
Unsichtbar sichtbar^eben dir ?
Erfüll davon dein Herz »so gross
es ist ,
Und wennjdu ganz in dem Gefühle
selig bist,
Nenn es dann,yvie du willst ,
itaicht dadroben?
Liegt die Erd« nicht niezjuntenjfeat ? Nenn's Glück! Herz
Und steigen freundlich blickend
Ewige Sterne nicht herauf ?
Liebe !
Gott!
Ich habe keinenNemen
Dafür!G«fühl r ist alles ;
Name ist Schall und ü&vioh,
Umnebelnd Himmelsglut ,
Und konnte Goethe seine philosophische* Lebensauffassung poetischer und
mit grösserer Bildkraft .deuten*als er es auch im
und Höhle H genannten Szene getan hat »also an
sich aus dem Wirbelfder Leidenschaft zurückzieht »um über sich selbst f
über Natur und Gott zur Besinnung zu kommen .Ls ist jener stolze Mono
log »der ein* sjn woblfn^de Deeinnungs- und
J aust in der "In
jener Stelle,wo Faust
Ruhepause in dem eich