II. FddiDortrag im Kaufmännischen
herein.
©* loat leibet nur eine nicht jahlwch 3« nennenbe 3«*
hörerfchaft, bot bet am lefeten SBienStag abenb im Stauf«
mannShaufe #etr £x>nB igwche bon hier übet ba« Steina:
»©in beuifcher ©olfstoirt" fprach. 2>er aus feinen frühe«
ren am gleichen Orte gehaltenen Sorirägeit über (eine
nationalölonomifShen Stubien belannte SU ebner führte
ettoa folgenbe« au«:
Xcoftlo« ibaten bie toirtfchaftlichen 3uitänbe bei po*
litifch aetriffeuen unb noch unter ben Wachloirtunger bet
rranjaftfchen grembherrfchaft Ieibenben ©euifdjlatth« in
ben erften $eaen[en b«8 borigen ^ahthunberts. Sine
©rlöfuug tonnte nut bie nuttphaftliche ©intgung bcr beut«
i<hen «Staaten, bie ©otbebingung bet potitifchen, UIngen,
aber an bem ©artifulariSmuS ber einaelnen Staaten be«
ehemaligen beutfdjen fflunbe«, bie aubnn noch butdj 3otl«
unb SWauthlinien bon eirtanbet getrennt loaten, fchei*
terten aunächft olle betartigen ©eftrebungeit. ®ie ®rün«
buna be« beutfchen 3oKberein«. Welcher am 1. äuui
1534 in Straft teat, machte biefen Suftänben ein ©ube,
aber grober Mnftrengungen beburfte e«, ebe her gtofce
beutfcpe öoHberein, bie bebeutungJboEfte Vorarbeit für
bie im Qabre 1871 bollaogene politifche ©inigung, ©r«
eigni» lourbe. SDa» pteufjifche 3oHgefeh bom 18. SUai
1818 fchuf bereit« in ©teuften felbft unter Hufbcbung
aller inneren SoEfchtanlen unb ^rnnbelshefchräntungen
einen freien i .teten SWartt. ®a« bothilblnhe ©orgeljeu
©teuften« Oeranfaftte bie an ber toirtfchaftlichen ©ini
gung Sfeutfchlonb« aunächft intereffierten ftnbuftrieUcn,
©etoedij« uni ftaufleute, mit aller ©nergie bie toirt*
Slmoeivbung bon ©djuftaöltcn. ®ie Argumente für feine
ßehren unb Theorien Schöpfte er au« feinen geschichtlichen
Stubien unb InPbefonbere bot ihm bie ©cichichic ©ug*
lanb«, fotoie bie llrfachen [einer ©Jacht unb ©töftc ba«
günftigfte Selb für feine wuffaffung. SSurdj feine oft
fchroffe ©olemif gegen bie freihanblcrifch gefilmten Oie«
lehrten unb Staatsmänner fchuf er fich Diele liüjfeu«
fchaftliche unb politifche ©egner, toeShalb feine loiffcn«
jmaftlidne ©ebeutung erft in neuerer fjeit in ihrer gauaen
Slragioeite gamilrtiigi loirb. Q&m toirb heut auerfanut,
baft er buuh feine l'heorie ber probultibcn Äräfte bie ln
einer au engen Äuffaffung befangenen unb mehr fchcmo«
itfierenben ßehren «ine« Äbam Smith unb feiner Wach«
beter enbgültig übertounben h«t- ©r l>at als elfter bie
SHoIfSloittfchaflSlehte auf «in« cfljifche, pftjchologifche unb
gefcftirfüffdje ©rünblage gefieHt. Sein irroerwp
beljrt loegen feiner Jtrugif nicht eines tieferen IJntereffeS
©Jan hat fiift mit ©chilter, ©oethe unb greiherrn bo
Stein in eine Weihe geftellt, ber .§iftorifei bon Xreitfdhl
fteKt ihn neben Wobert ©tum unb gerbinanb Safau
unb bamit in bie Weihe ber großen Demagogen in gutei
Sinne beS aßorte«, bie $eutfdf)Ianb befeffett hat. ©Ja
hat Sift auch mit ©iSrnard betglidjen, beff,en 93orIäufi
er toar. ßift unb ©i«mard, beibe 1'djufcn baS 3>eutfd
Weich, aher elfterem mar ber ©rfolg, ben ©iSmarf halt
berfagt geblieben. Um nicht in feinem Sllter ©ungc
fterben au mühen, beging er am 20. Wobem'ber 1840 :
Sfufftein, bon feinem ßebenSfampf aufgerieben unb to
tounb getoorbett, Selbftmorb. @r enbete al« ein ©Jättt)r
feiner Ueberaeugung, al« ein ©iärtijrev beS Streben« na
©eutfdjlanbs ©inbeit unb ©röfye. Sein beutfcheS S3atc
lanb hatte ihn, toie fo totale feinet großen ©eiiteShelbc
im Stidhc gelaffen unb ihm ftatt eines SiegeBfrana«
bie ®ornenfrone be« SWarthrer« aufs $aupt gefefe
Webiter fchloü [einen bon Slnfang bi« au ©nbe intere
[anten, lffftunbigen afortrag mit einem tief empfuni
nen Wachruf, toelajen bem großen Patrioten unb geniale
aWattne fein befter greunb Heinrich Saube toibmetc ur
«er mit ben aßorten enbet:
„®er Staat ift nicht für OienieS borfjanben."
aßufete §err §oche burcij temperamentooEe unb !Iat
etusbruefsmeife fcfmn mit ©eginn beS ©ortrage« au fe
fein, fo fteigerte (ich baS ^ntereffe ber guhöret ftetig un
reicher ©eifatt bemieä bem ©preefjenben äum Schluffe, ba
man mit Spannung feinen ?lu8füfjrungcn gefolgt loa
— ©S ift 3U bebauern, bafe ber Staufmänndfdhe ©ereil
ber auch in feinen gachborträgeit ftet« ©ebieg,ene« ur
SntereffanteS ju geben meifj, nidht einem erioeiterte
Äreife biefe ®arbietungcn jiigänglich macht. JEjemei