Full text: Kultur der Geselligkeit; Intimes Musizieren; Ausklang; Harry de Garmo in memoriam (Band 3, Teil 2)

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Andere . Ich kam wie gesagt aus dem Staunen nicht heraus . Nun begann 
aber der Einkauf des ^roviantes . Da wurden vor allen Dingen ganz lecke 
ausgehende Zuger ¥/ürstlein zu Dutzenden eingekauft ,als^dsnji MsggisSup- 
penwürfel mit Hudeln und Eierspätzle in Gestalt von Schwyzer Alphabet, 
Tomaten ,Paprika ,Reis ,Brot und Butter,Kaffee und Zucker wie auch fnin 
kondensierte Milch . Doch nun sollte bald der grosse,vos unseren hungri 
gen Mägen sehnlichst erwartete Augenblick des Abkochens erscheinen. 
Mit den in den beiden Kasten auf den Trittbrettern des £utoS sorglich iu 
luftig verstauten Vorräten verliessen wir das Städtchen Zug und fuhren 
am Zuger See eine kleine Weile entlang ,bis mein Sängerfreund plötzlich 
ausri eg "I ch.hör ein Bächlein rauschen ’JDa kam von den bergen ein ^Juell 
herunter . Da ist also Wasser . Hier müssen wir halten . Durch eine Bshr 
Unterführung gelangten wir an einen idyllisch gelegenen Berghang . Uns 
gegenüber erblickten wir den stillen ZugerSee mit dem gewaltigen Rigi- 
massiv im Hintergrund ,also gin geradezu idealer Pl8tz > wirklich fast zu 
malerisch für unser Däjeuner chaapetre . Ihm hätte selbst ein Manet Ge 
schmack abgewonnen , der solche Peld-v^ald und WiesenDiners gern als Motit 
wählte ,zumal wenn die holde Weiblichkeit dem Bild noch eine» besonderer 
lv eiz geben konnte . Bald war die Küche im vollsten Gange * Bei unseren 
inzwischen eingetretenen Heisshunger musste der grösste Topf herhalten . 
Mit einer Sachkenntnis sondergleichen li^ss Hallström in diesem Topfe 
die Eierspätzle mit Maggis.Suppenwürfeln und Fett und einen Teil der Zu£ 
Würstlein verschwinden und des nun Zussmmeagekochte brodelte ordentlich •> 
und bald einen grossen Genuss verheizend . Als diese erleseneKost ferti, 
war,zeigte sie eine solche Steifigkeit,dass man sie nicht durchstossen 
konnte . Angesichts meiner Minderwertigkeit in kulinarischen Künsten ko« 
te ich nur Küchen^ungendienste verrichten . Ich musste von dem jserabrau- 
sehenden Quell Wasser holen und sonst wichtige Darreichungen machen . 
Jedenfalls erinnere ich mich nicht^ jeraals ein» Mittagsmahl mit grösserem 
Appetit eingenommen zu haben als diese von unserem hochmusikalischen Kü 
chenchef zubereiteteGötterspeise am ZugerSee * Leider bin ich nicht 
Biologe genug,um feststellen zu können ,wie viel Vitamine B,C und D wir 
da verschluckt haben . Auf alle Fälle waren wir übersatt und ich war nun 
überzeugt,dass wir selbst im vornehmsten Hotel bei höchsten Preisen, nich 
so gesättigt vom Mittagessen aufgestanden wären,wie dies hier der Fgll 
war . 1 ach einem kurzen Mittagsschläfchen begann dann,mein Amt das 
Gesehirr mit Bürsten ,Tpchem Ate und Imi wieder zu reinigen und iefi haü 
wenigstens diesen Teil der Arbeit,wen» auch nicht mit besonderer Sachkunt 
doch zur Zurfriedenheit des Küchenchefs ausgeführt . Inzwischen war scho] 
längst* Ksffeezeit und nun wurde ebenso kunstvoll der Kaffee zubereitet > 
Um das Kaffeewssser zu holen.musste ich schon etwas höher den Berg hinauf 
steigen . Sonst hätte leicht der Kaffee mit ATA und IMI Resten in Berühr- 
rung kommen können ,ein durchaus unwillkommener Zusatz ! Mit der treffli 
chen Schweizer kondensierten Miich schmeckte euch der Kaffee vorzüglich. 
Wahrhaft lukullisch hatten wir gelebt und traten hochbefriedigt nach un 
serer opulenten Mahlzeit die Weiterfahrt an ,immer noch vom herrlichsten 
Wetter begünstigt . Nachdem wir den ZugerSee hinter uns gelassen hatten * 
ging es durch Arth - Goldati dann weiter Schwyz zu .Zu unserer hechten 
spiegelt sich der anmutige LowerzerSee ,trotzig und steil erheben sich vc 
unserem Blicke die imposanten Gipfel der beiden Mythen,1» ihrer äusseren 
Form etwgs an die gigantischeren Jungfrau-und MatterhornGipfel gemahnend. 
Hoch war'uns der Himmel hold ,ia gegen den bläulich wiie-sen Himmel stan 
den die -^erge Helle und Klarheit . Noch war di® Landschaft eher anmu 
tig zu nennen f aber bald wechselte das Bild . Je mehr wir uns dem Vier 
waldstättersee näherten , um so grossartiger 'wurde d&eLanoschsft . Im 
Glanz des noch immer strahlenden Himmels wurde Brunner am See ,d 
gangspunkt der berühmten Axemstrasse erreicht »Mein Sängerfreund 
gewiegter Kenner des SchweizerKlim&s ,liess sieh durch die wohl 
aal wärmende Sonne nicht täuschen , Es wurde doch häufig bedemkl 
und er sagte voraus ,dass sieh das Wetter in diesem Teil der Sch 
«inen Dauerregen einzurichten scheine . Und so kam ihm plötzlich 
'danke .‘ Man müsse der sicher bald eimtretenöen Feuchtigkeit und 
er üUg- 
, ein 
Roch saue 
ich kühl 
weit auf 
der Ge- 
Kühle aus
	        
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