Full text: Das Kasseler Theater- und Musikleben im Wandel der Zeiten; Im Banne der bildenden Kunst (Band 3, Teil 1)

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Kalwcire, aber mehr real! tisch als phantastisch darstellte 0 
Auge staunt wurde der Zyclus wohl viel, aber oft genug "Gewerkte 
man hei den Besuchern ein vielsagendes Kopf schütteln über den 
Realismus dieses Ktüi:tlers* der nicht davor zurück*ehrechte, 
auf dem die Geburt darstellenden Bilde auch noch in einer 
Schüssel die ITnchgcburt su seinen. Für einige Infiationc- 
mil; Ionen roll der Zycluc — 'wie es hieß — damals an einen 
Iren verkauft worden sein. Di© kontrastierenden Wirkungen 
der verschiedenen Ehn? fen r chauungen und —Richtungen der Ml— 
deren, neueren und neuesten Seit konnte man eben auf dieser 
Ausstellung so recht v/nhrnehmen* Hier die abgeklärte Ruhe und 
Empfindung, versonnenes und friedvolles Schauen von Haler— 
poeten sie es Ihoma, Steinhäusern, Eysen und Hans von Tolkraaim 
waren,'- ohne daß gerade allererste Korke von diesen Heistern 
rar Ausstellung gelangten, - dort &no Hingen um neue Probleme 
in der Gestaltung der Stoffe und im Sehen clor Farben* Eigent 
lich fand man in Kassel erst in dieser Ausstellung Gelegenheit, 
sich alt den verschiedenen neuesten Richtungen, dem Expres- io- 
nisnius, Kubismus und Futurismus aus einend er sus et sen« Kan hatte 
wohl schon viel über den ExpressionisüQis gelesen und war be 
gierig, nun auch typische Originale*rke dieser Richtung kennen 
au lernen. Baß man nun gerade durch das, was man damals in 
Kassel zu sehen bekam, sim überzeugten Anhknger des Expressio 
nismus wurde, kann ich - soweit meine Wenigkeit in Frage 
nicht behaupten. Hohl hatte ich mich ehrlich bemüht, mich 
v. 
. v en des Expressionismus 
der größeren .-ITwturnwhc, 
über die Grunul; 
vme: te, daß mit 
im vorigen Jahrhundert zu nt re! 
kamst entstand, der "Realismus 
zu unterrichten* ;._an 
der die Haler :• chon 
die neuere Wirklichkeit3— 
daß sich aus dem "Realis 
mus" konsequenterv/eire der "X-tpressionismus M entwickelte, der 
die Heit der kr", heinungen wiedergeben wollte, v;ie sie vom 
Künstler mit seinen Eientenperament gesehen wurde* Auf jeden 
Fall rief die koloristische Eindruckskunst, wem sie von 
großen Könnern gehandhabt wurde, ohne Frage zauberhafte xna- 
Icri ehe Wirkungen hervor, wie sie auch zu einer immer grö 
ßeren Aufhellung er Palette führte* Run aber folgte der 
Eindruckskunst die Aundruckskunst, der "Expreß iorinnrash 
Dieser schrieb auf sein Parder die Abkehr von der Kußcren 
xlatur. Kickt mehr die Erscheinungen der Außenwelt, sondern 
die krlcbrd s* Wer I: olt des s e ha ff enden KÜns 11ero, seine 
inneren Geeichte, seine Visionen sollten das BarStellungsge- 
biet des Künstlers werden« Die Ergriffenheit des inneren Er 
lebens sollte sich dem Beschauer mitteilen und ihn $um Kiter 
leben zwingen# Die Katur soll sozusagen durch den Geist über- 
sunden verden 0 In der Theorie klang dies alles sehr überzeu 
gend und wenn man dann noch auf Expressionisten früherer 
Jahrhunderte hinwies, wie. auf Grünwald und in gewissem Sinne 
auch auf Greco, so ließ sich wenig dagegen einwenden. Hie 
sah es aber in der Praxis am? Su den damals in Käst el gezeig 
ten Kerken der Expressionisten haben die Kasseler Kunstfreunde 
sicherlich kaum Fühlung gewinnen können* Ich erinnere mich 
nur noch dunkel an ein Bild von Ba&be-r ger, Karlsruhe, den 
"Lande ose hui3 enat n daroteilende Da allerdings fragte man sich 
ver ©blich, welches • innere Erleben den Haler bestirnte, die 
•esicht e] 
rnier in allen mögliche] 
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.nlgermaßen engenühert©n Farbe wieder— 
otand vi 11 aber auch den sonstigen 
irken« die manchmal annuteten, als seien
	        
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