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leitung veranlasst sah ,ihn zu beauftragen ,in Lille den Wagnerischen
Ring mit Bayreuther Kräften und einem hervorragenden ,aus neunzig der
besten deutschen Musiker gebildeten Orchester zu dirigieren .Laugs*
Ruf war .nun auch bereits ins Ausland gedrungen* . Nach dem Weltkriege
wurde er’l92o zur Leitung des ersten deutschen Musikfestes nach dem
Kriege nach Holland berufen und ebenso nach Stockholm süis Gastdirigent
wo man ihn gern als ständigen ^eiter der ersten Konzerte festhalten J
wollte . Aber auch in vielen deutschen Städten wirkte er als Gastdi
rigent .
Als Laugs nach.18 jähriger Wirksamkeit im Jahre 1932 von seiner Ka
pellmeistertätigkeit am Theater auf seinen eignen Wunsch entbunden
wurde ,hat er begreiflicherweise mit umso grösserer Tatkraft sich dem
lonzertleben zuwenden können ,das er nun ausschliesslich zu betreuen
hatte • Nachweisbar wurden von ihm ca 1ooo Werke hcrausgebracht ,wo
runter sich hunderte von Ur- und Erstaufführungen befanden . Eine sol
che Vielseitigkeit in den Konzertprogrammen kannte man ebenfalls frü
her nicht in Kassel . Ich erinnere mich »dass z B. Richard Strauss,
Reger und ^ruckner ,insbesondere^er letztere ,nur wenig auf den Pro
grammen er'schinenen. Dagegen kamen häufig symphonische Lichtungen
von Komponisten zur Aufführung,deren Werke nur ein* ephemeres Dasein
beschieden war . Laugs hat dagegen Brahms.Bruckner,Reger und Strauss
in Kassel f das sich früher ohnedies allem Neuem gern verschloss , po-
pulär gemacht . Von lv eggr und Strauss sind in Kassel in den letzten
Jahrzehnten sämtliche Orchesterwerke , ebenso sämtliche Bruckner * sehe
Chor -und OrcHerterwerße unter der Laugs*sehen Stabführung erklungen,
. Von Reger sogar auch die Chorwerke ,wie der loo ste Psalm ,Requiem
Einsiedler,der schon erwähnte u esang der Verklärten "die /Weihe der
acht "wie auch die Reger'schen A fcapellachöre • Von Richard Strauss
kamen sogar Werke wie Macbeth,Alsb sprach Zarathustra ,die Alpensym
phonie und auch das selten gehörte Chorwerk ”Taillefer M heraus .
Ausser drr dritten und vierten Symphonie sind von ^ruekner unter Laugs
alle anderen Symphonien zum ersten Male zu u ehör gebracht worden / eben
so seine D Moll und P Moll Messen ; uie G Moll Ouveifjre ^die Männerchöre
mit Orchester . Diese waren für Kassel Erstaufführungen . Für die
Werke ' lebender Tonsetzer oder neuerer Komponisten trat - U augs in Kassel
ger-dezu bahnbrechend ein . Dafür sprechen die Namen : Anton , Ambro
sius ,Baldamus ^ehm, Busoni , Butting, Bohnke , Böttcher , Carl,
ionisch ,Fortner , Frischen ,Gräner , Grabner geliert , Hiege ,Hinde-
mith , Heger ,Hausegger ,Haas , Jochum ,Jung ,Koch ,Kornauth ,Kämpff,
Kaminsky ,Krenek,Kaun ,
Nellius ,Ottfrid Müller
Pataky ,Pillney, Philipp ,Petersen ,Pfitzner ,von -“eznizek ,Reuss ,Reif-
ner y Rühl , Sigwart , Strass er , Szell ,Schorwenko ,^eorg Schumann,
Schillings ,Schaub ,Franz Schmidt , Schick , Scheuch , Schüler ,
Stephan ,Seyffardt ,Stürmer ,Stieler ^homassin ,Trapp , Tiessen ,Ungei
Vollerthun ,Wetz , V/ilke ,Wunsch ,Weiner .Waltr.rshausen ,Woyrsch und
Zilcher . . Aber auch von ausländischen Tonsetzern - ob es nun berühmt
Tote oder noch Lebende waren — brachte ^augs die bedeutendsten Werke
teilweise auch in Erstaufführungen,zu u ehör . .
Auch hier mögen einige Namen dieser ausländischen Tonschöpfer ,von
denen Werke unter laugs 11 in Kassel erklangen , folgen :
Atterberg ,Alfrani ,Albinoni ,D f ell Abacco ,Bizet ,Bossi ,Borodin,Bsr-
tok ,Boccherini »öerlioz , Cherubini ,Casella ,Caccini ,Carissimi ,
Dvorak ,Debussy ,Ducas , Delius ,Eigar, Gabrieli ,Grieg , Glazunow ,
Jeminiani ,Honegger , Kilpinen ,Kodaly , Leo , Leiss ,Lalo , Lully,
Müsset ,M^3urice , Mussorgsky ,Monteverde ,Purcell ,Ravel , Iiespighi,
Rechmaninoff,Rimsky -Korsakow ,Sibelius ,Svendsen ,Skrjabin, Strawins-
ky ,Tschaikowky Martine ,Telemann,Uccelini,Vivaldi , Verdi etcetc
Natürlich wurden,wie sich das von seihst versteht,die Klassiker nicht
vernachlässigt und Werke von fisch Mozart und Beethoben nahmen den weit
Klussmann , Maurick ,Messner , Moldenhamer
Siegfried Walter Müller ,Mraczek ,Nössler