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Aber gehen wir bis ins 17.Jahrhundert zurück und sehen uns das Treiben
ai Hofe des Landgrafen Moritz des Gelehrten an, so sehen wir gleich
an einem typischen Beispiel, wie lange sich noch mittelalterlicher
Geschmack,* der am Hofe dieses Landgrafen vorv/altete, erhielt, aller
dings schon gemischt mit Elementen aus dem Gesellschaftsleben der ita
lienischen Renaissance und des französischen Hofes.
Für das Schaubedürfnie des Volkes gab es genug Gelegenheit, wenn Land
graf Mofcitz im grossen Stile seine Bankette, Jagden, 7/aoserfährten,
Fussturniere, Ringelrennen, Rossturniere abhielt, seine Ritterspiele,
In Kunfersti-
aythologisehe, wie allegorischen Aufzüge veranstaltete,
chen von Wilhelm Dilich sind Szenen aus dem Leben und f
dieses Landgrafen festgehalten. Im 18.Jahrhundert war man am Hofe des
Landgrafen Friedrich II. ganz besonders vergnügungslustig. Unschwer
wird man sich den Ablauf der Hoffeatlichkeiten bei diesem prunksüchti-
gsn, ganz auf den französischen Geschmack eingestellten Fürsten vor-
stellon können. Alle Belustigungen waren nach echt französischem Vor-
zweite Gattin dieses Fürsten, die hübsche und sehr lebenslustige Land
gräfin 'Philippine, war sicher keine Spielverderberin. Ihre Neigung für
erlesene und galante Lustbarkeiten war vielmehr recht gross.
Im Sommer waren die Schauplätze der Hofbelustigungen die Aue, der
Weissonstein - das heutige Wilhelnshöhe-und Wilholmct srtl • dm nahen der
Veranstalteten Hoffestlichkeiten hatte selbst der grosse Schilderer
des Rokoko, Watteau, interessante „„otivo abgewinnen können.
Ilaskenfeste inmitten der schönen Matur waren die grosse Mode. D
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grafin, die eir e von ihren Valdig aphen begleitete Diana rii ite, schweb
te aus der Lreuitage des ipokratea - dem heutigen Birkenhäuschen -
heraustretend als anmutig zugestutzte Waldgottheit mit ihren reizen
den Begleiterinnen über die romantischen Waldwege einerHütte
oie die Amusonenkönigin mit ihrem Gefolge zu treffen hoffte,
de dann ein dfjeuner sur 1 1 herbe inszeniert.
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Hier wur-
Von dieser und ähnlicher Art waren die idyllischen Vergnügungen der
Hofgesellschaft in Caosols herrlicher Umgebung in jener Heit. So \:aren
in der Aue entzückende Schäferspiele schon fast- etwas Alltäglichesi
ian fand dafür immer neue Variationen. Zumeist trugen die Schäferinnen
v-ois3e, mit Blumen geschmückte Kleider, uf den Häuptern Kränze und
in den Händen Thyrsusstabe. Mit den Kavalieren des Hofes wurde koket
tiert und Menuett getanzt. Aber auch Wilhelmsthal mit seiner damals
berühmten Grotte und Wasserkunst gab für die Veranstaltung mythologi
scher Haskenscherzs eine für den Bt.il dieser Feste wunderbar geeignete
schon auf ^hantasievolle Beleuch
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