Full text: Meine Kasseler Zeit (Band 1)

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d'er schönsten Wandertreuden 
heitsträumen . die einst als 
, Die Erinnerung’ an sie gibt allen Schön- 
, u Bilder 3ich in die Seele tief eingruben 
den Schein ewiger Wirklichkeit . Die Erinnerung an sie lässt auch 
den Überschwang des Gefühls erklärlich erscheinen , in den man un 
willkürlich gerät , wenn man die Empfindungen , die diese Natursjhön 
heiten einst auslösten , der Feder anvertraut . Dem seit vielen ehr 
hunderten in diesen lieblichen Fluren sngesiedelten nieoereächr-.c 
Chettenstamme ist es nicht gegeben , von der Scholle , auf der w’ 
lebt , viel Aufhebens zu machen.Wie eng er auch mit seinem weldrei- 
cehn Heimatboden verwachsen ist und sich mit der Landschaft , in .der 
er aufgewschsen ist , verbunden iühlt , so neigt er nicht dazu sie- 
in Hede zu verherrlichen • In Kassel hat mah es auch jh 
wohl früher nie recht verstanden , den grossen Fremdenstrom , der 
allenfalls Wilhelmshöhfe flüchtig berührte , auch in die weitere 
Umgebung zu lenken • Wen aber Zufall oder Schicksal in diese echt 
deutsche Landschaft mit ihrer manchmal vielleicht etwas herben Schon 
heit , für die man allerdings empfänglich sein muss , geführt haben^ 
de-r wird gleich mir die Sehnsucht nach diesem Erdenfleck niemals aus 
seinem Kerzen verlieren • Wie sich die Schönheit des hessischen f 1 
>erg; 
Landes in vielen ^rimm'sehen Märchen , die ja zumeist diesem Boden 
entwachsen sind , abspiegelt , so hat sich auch ein wohres egenge 
spinst um manche Berge und Hügel dieses Lanc.es gewoben » Hierin 
zeigt sich die unendliche , innerliche Verbundenheit.des nordischen 
ihitumgebenden ^atur . Sie erschliesst alle 
«ie macht das heiligste und Unfassbarste 
Ansehen, mit der 
in seiner Seele 
Tiefen 
was 
der 
er empfindet , in ihm frei . überall im nereich der Dichtung 
bildenden Kunst , ja selbst der Musik finden sich Abbilaer dei 
sehen Landschaft /des deutschen Vfaldes . Für den nordisch 
lat die Landschaft ein künstlerisches Symbol . “at je 
in der Satur in erhabeneren Worten Gestalt gewonnen .a^s^in aer^vun- 
Jenbarefi Netursymbilik , die die poetischen^rgue^ Naturverbunden- 
jüt 
ischen Mensche 
das Urerlebnis* 
-eht 
:ren 
. J 
Doet'^e ist der typische ens— .. , 
heit . Wer’sich je in die Landschaftebilder von Hans Thoma genügend 
er r s4e^auf 8 seineLwanderungen gefühlsmäßigÜrlebt , 
^^iSnenl^irLf^cr^lfrie^retLrÄ^neLstUckes 
^atur . Wie der Künstler muss aber auch der 
Hl d e ntront e ri^He&en r ek 7 find S en e , S sonsroifenbart sie sich ihm 
Weit habe ich stets die Augen , L^Wum'^ebun^iLLc^eindrfngen 
net . um die -aldschönheiten,“^^^1^3 Deutschen das 
:hen tJandschaff,wie 
wiederfindend. 
Wanderer die Andacht 
steten vVancelbildern 
geöf f 
07-, ioc pvi Von den vielen VI 
heben bereichern ,ist die geheimnisvolle unc wunaer 
dem Walde ente'rSÄt sicherlich -nicht das geringste Qut 
len meisten meiner Landsleute , deren Altvoraeren eins , 
hausten und dort auch ihre Kultstättan hatten .liegt mit die Wald- 
liebe im Blute . Wo konnte sie mehr Nahrung linden » -O ae 
Hochwäldern um Kassel herum . Selhsfdie Poesie der deutschen Land- 
:ft ‘, wie sie sich mir in meinem "eben auf Wanderungen im^ fhurin 
Wald , durch den Achwerzwald ,im Odenwald ,im arz ,1 ‘’ 
[jinwr und Rheinthal »im Riesengebirge erschlossen hat ,ja , 
das ^rossartige Antlitz der gewaltigen Ächweizerberge vermochten 
niemals das Andenken an meine w andererlebnisse in den Waldgebieten > 
und lieblichen Flusstälern des hessischen *erglandes zu verdunkel , 
noch diese aus meiner Erinnerung zu verdrängen « 
Wer vermöchte auch als Berauschter, ja , als ecbz r Freund der 
Natur sich dem Zauber mancher "aldwege in diesen f™!?*“ ^Sohön- 
men in Kassel's nächster Umgebung , jenen wahren-^in einsamer Schon^ 
heit prangenden Gottesgärten • entziehen , wenn aichte f> 
:me 
Poesie , die 
. Wie vv hl 
in Urwäldern 
sc^ 
ger 
Dach oft des HimmelsBläue zudeckt 
die Wege fast dunkel , im
	        
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