Full text: Meine Kasseler Zeit (Band 1)

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v nze Parkanlage krönende 
Im Jahre 1717 das wuchtig wirkende 
schloss , ein richtiges Goto 
3o ra hohe 
salfigur de» 
Blicke thront 
pitze nach etwa 18 jähriger 
drei Stockwerk hoh/ Riesen- 
, über dessen Plattform eine über 
sich erhebt . Die aus Kupfer getriebene Kolos- 
famesischen Herkules mit dem nach unten gerichtete! 
auf der Spitze der Pyramide . Wie aus dem Felsen 
Pyramide 
herausgehauen erscheint das dreistöckige im Innern von Kreuzge 
wölben durchbrochene,mit vielen Nischen und Grotten ausgestatte 
te cyklopische Was; erschloss auf der Kammhöhe des_Habichtswaldes, 
Bei aller Bewunderung für d 
und für das von dem Schöpfer bewiesene!* 
lung der Baumassgn ist man immer v.icaer 
e Grossartigkeit des gaugedankens 
beschick in der Vertei 
erstaunt , wie man das 
Bauwerk aRgesichts eines so ganz ungeeigneten Baumateriales f 
wie es der für diesen "weck verwandte Tuffstein nun einmal war, 
Jahrhunderte,,hindurch hat erhalten können . Unter voller Würdi 
gung seiner u eni. ütät haben Fach lernte den Schöpfer von dem Vor 
wurfe in der Baucus .■ Führung grosse liachläcs i^keit bekundet zu habe 
Ichon aus 
>n 
dem Jahre 1754 i. 
rl n o c H 
t ein 
nie ganz freisprechen 
BTHToht den H ;amter be- nt*der bemängelt , dass " die 
Grundmauern schlecht •• rwnhrt , an etIrleben Orten mit einer Men 
gen Schutt beschwert und ausgeschoben waren . ’* Die Reparaturbe 
dürftigkeit des Octogon wer daher auch zu ollen Zeiten sehr gross 
und die Erhaltungakosten hoben so grosse Summen verschlungen 
dass der eine der Kurfürsten , 
übrig hatten , schon drauf und 
Werkes keinen 3inha.it mehr zu 0 
den vierziger Jahren des vorigen 
die für ideale 
dran war 
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des Bau 
dass in 
der Riesenbau des 
, dem Verfalle 
Tatsache war 
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Octogon mit dem “erkules so zerfallen war , dass Einsturzgefahr 
drohte . Der Kurf rst war zur Bewilligung der Kosten nicht zu 
bewegen . Er soll eich mit der bezeichnenden Drohung ” Er werde 
den Bau mit Kanonen zusammenschiesoen lassen , wenn die Stände 
nicht die Kosten zur Wiederherstellung bewilligten ” aus der Af 
färe gezogen haben . Nur: freuen wir uns , dass uns dieses Phanta 
sieschloss in seiner ursprünglichen Form trotsalledem erhalten 
wurde . An seiner Fass schliesst sich dann die mächtige 25o m 
lange und 11 1/2 br üte Kaskadenanloge an , auf welcher die 
s.cermessen in die di. e herabstürzen . Auf der obersten der dre: 
rr- osen der ^asköden befinden sich verschiedene ^rotten und Ni^n 
sehen mit grossartigen rockbildwerken . &an findet darin auf 
der Hirtenflöte blasende Pane , Kleopatra die Schlange am Busen 
haltend , Chronos mit dem Stundenglas und Sense sowie ^enteuren 
und Tritonen , die auf kupfernen Hörnern blasen . Überhaupt ist 
der phantasievo11e Gedanke,der der ganzen Anlage zu Grunde liegt 3 
der griechischen Mythologie entnommen . Ein Streit des Herkules m; 
mit dem Diesen Enceladus ist wohl die Grundidee der dargestellten 
Handlung . Nachdem sich die beiden mit mächtigen Felsblöcken , we3 
che man in den Woldpartien bis zumLac herunter liegen sieht .be 
worfen habtnr , bringt "erkules den Riesen zu Fall und walzt ganz 
besonders grosse Felsblocke auf denselben . So erblickt man in dei 
einen Grotte zur Veranschaulichung dieses Vorganges das Haupt des 
von den Felcmrssen ordr Ickten stein« men Riesen Enceladus , der 
gleichsam in ohnmächtiger Wut aus seinem Munde einen 12,3 m ho 
hen Wasserstrahl , der seinen Besieger treffen soll , emporspeit^ 
In ziemlich freier Ausdeutung ist hier die künstlerische Einbil 
dungskraft mit dieser der griechischen Götterlehre entnommenen 
Sage angegangen , die die Erstürmung des Himmels behandelt »wel 
che durch die Giganten versucht , durch die olympischen Götter 
aber unter dem Beistände des Halbgottes abgeschlagen wurde und 
mit dem Untergange der Giganten , auf deren J>ciber ungeheure 
Felsmassen gewälzt wur den » endete *
	        
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