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Dr.jur.Roland Freisler
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Kassel, öen 30 .November 1932.
gernruf: A 2 glora 0017
^reufeifcfjen ßanbtags
1/Br.
Herrn
Hans Jürgen von Bülow
Pr e 1 b u r g i/Br
Goethe str. 4,1.
Sehr geehrter Herr von Bülow!
Jhr Schreiben vom 9.November 1932 ist mir zur Be
antwortung übergeben worden. Jch muss darauf hinweiaen, dass es
der Fraktion der NSDAP unmöglich ist, zu den Prägen, die Sie aufwer
fen, autorativ in einem Schreiben an Sie Stellung zu nehmen. Hs
geht auch nicht an, eine wissenschaftliche Arbeit, die Sie zu
leisten haben, für Sie zu leisten, denn das wäre der Sinn der Be
antwortung Jhr es Schreibens. Auch kann autorativ für die NSDAP
nicht die Preussische Landtagsfraktion antworten. Jch halte es
Sie das
für richtig, dass/was Sie wünschen, sich beschaffen und die
Arbeit leisten. Das, was Sie an Unterlagen benötigen, finden Sie
in der Landtagsbibliothek in Gestalt der Protokolle über Ausschuss-
und Plenarsitzungen des Landtages .
Meine 18 rsönliohe Ansicht ist die, dass die Präge
der Ueberzeugungstäterschaft und der Umfang der Handlungen des
Ueberzeugungstäters vom jeweiligen Staatssystam eines Volkes ab
hängt. Jch bin der Ansicht, dass der Nationalsozialismus den Be
griff des Ueberzeugungstäters und der Ueber zeugung shandLungen an
ders werten wird, wenn ein nationalsozialistischer Staat besteht,
als jetzt, da der jetzige Staat auf einen Begriffsstaat kaum An
spruch erheben kann und den Ueber ze ugungstat er und dessen Handlun
gen auch anders beurteilet " ‘ ’ J " liehe
Me inurg .