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wähnten 130 Fuß abwärts sich das Terrain nur flach abdacht. —-
Auch tritt dieser Bahn noch der Umstand entgegen, daß deren Linie
um 1% Meile länger werden würde, als die über den Distelrasen
zu führende, in Folge der großen Umwege in der Richtung der Dör
fer Nieder- und Mittelkalbach, Gundhelm, Ramholz, Sterbfrktz u. s. f
an der linkseitigen Thalwand des Kinzigflusses nach Schlüchtern hin.
Es würde zwar bei der Bahn über Gundhelm der Vortheil er
zielt, daß man mit dieser näher nach Bakern hin vorrückt und somit
bei einer etwaigen Verbindung unserer Bahn mit diesem Königreiche
(mittelst einer durch den Sinngrund zu führenden Eisenbahn) der
baierischen Bahn schon an 2 Stunden lang vorgearbeitet hätte, doch
würde das dadurch erzeugte Opfer außer den uns dargebotenen finan
ziellen Mitteln liegen und auf Kosten der Verlängerung der Vabn
von Kassel nach Frankfurt geschehen müssen, so sehr es auch im In
teresse der Kassel-Frankfurter Bahn liegen dürfte, einen Anschluß an
Baiern und das Donaugebiet als wüuschenswerth herbeizuführen.
Wir gehen nun zur dritten und niedrigsten Wasserscheide „dem
Distelrasen" über. Es befindet sich dieser in ziemlich gerader Rich
tung zwischen Schlüchtern und Neuhof, gerade da, wo der Gebirgs
zug eine sattelförmige Niederung findet, über deren tiefste Stelle die
Leipziger Straße hinführt und die um 570 Fuß höher, als die
Thalsohle der Kinzig dicht unterhalb Schlüchtern und um 280 Fuß
höher, als die der Fliede bei dem Dorfe Flieden gelegen ist, von
welchen beiden Endpunkten erst die Thäler ein zu einer Eisenbahn-
anlage geeignetes Gefälle haben.
Aus der Betrachtung beider Höhcnangaben geht also hervor, daß
zur Ersteigung des Distelrasens von der Seite von Fulda aus viel
weniger Berg zu ersteigen ist, als auf der entgegengesetzten; auch sind
daselbst die Terraingruppirungen etwas günstiger.
Es entsteht nun die Frage, nachdem der Uebergang am Distel
rasen als am Günstigsten dargestellt ist, welcher von den 3 bekann
ten Methoden man sich am Zweckmäßigsten zur Ersteigung des Distel
rasens zu bedienen habe:
1) mittelst Hinaufwindens der Wagenzüge durch fixirte Dampf
maschinen ,
2) durch Anwendung animalischer Kräfte oder
3) durch ununterbrochenen Gebrauch der Bahn-Locomotive selbst.
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