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für Die Bahnzüge können nun die für die Pferdefuhrwerke, Reiter
und Fußgänger kn derselben Ordnung angebracht werden, wie solche
in der Gallerte unter dem Flusse anlangen sollen. »
Für den Fall ein solcher Durchgang unter dem Flusse blos für
Pferde und Fußgänger angelegt zu werden braucht, wie etwa zwi
schen Pesth und Ofen — zwischen Warschau und Prag — und an
deren Orten wünschenswerth seyn möchte, werden auch noch 200,000
Thlr. Kosten für den größeren Durchmesser der Senkthürme wegfal
len, und das Ganze für 360,000 Thlr. hergestellt werden köunen.
Der einzige Fall bleibt noch zu beleuchten übrig, daß wenn ohn-
erachtet der sorgfältigsten Arbeit und der umsichtigsten Wahl der Ma
terialien dennoch sich im Laufe der Zeiten einzelne schadhafte Stellen
zeigen sollten, die Wasser in einem bedrohlichen Grade einlassen, so
daß eine Vergrößerung des Uebels zu befürchten und mit Einkeilen
von Zement von innen nicht mehr zu helfen wäre — wie ist wohl
alsdann bei einer so tief im Flußbette steckenden Gallerie eine gründ
liche Reparatur möglich? und doch ist wohl nichts leichter! Man sen
det an der betreffenden Stelle Arbeiter in Taucherglocken^' oder mit
Taucheranzügen hinab, welche zuerst das Balkengevierte, zwischen wel
chem sich die schadhafte Stelle befindet, von den darüber hergetriebe
nen Flußgeröllen oder Sand vollkommen reinigen, nachdem man vor
her schon zu beiden Seiten den Sand durch gewöhnliche Vaggerwerk-
zeuge vertieft hat. Auf dieses nunmehr gereinigte Balkengevierte senkt
man, wie bei der ersten Erbauung, Valkenwände herab, an die man
auf der unteren Fläche zur Ausgleichung kleiner Unebenheiten einen
weichen fetten Kitt ankleben wird, und wobei auch Taucher zur Be
obachtung des richtigen Anlangens der oberen Balkenwände mit Nutzen
verwendet werden können. Sonach wird man das Wasser wie früher
herausschöpfen, die schadhafte Stelle aufbrechen und so weit man will
wieder erneuern können, und schwerlich möchte die Reparatur einer
großen gewölbten oder eisernen Brücke über dem Wasser so wohlfeil
zu stehen kommen.
Für den Fall sich der Strom an seiner tiefsten Stelle durch spä
tere Naturereignisse noch mehr vertiefen, und dadurch die oberste Bal
kenlage bloßlegen sollte, weshalb ein allmähliges Abnagen derselben
durch die Geschiebe des Stromes und selbst durch die Strömung des
Wassers allein, im Laufe der Jahrhunderte zu befürchten wäre, wel-
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