Full text: Die kurhessischen Eisenbahnen

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sein vollständiges Durchfluß-Profil wieder zu verschaffen, und die Höl 
zer zur Fortsetzung der Arbeit bei den folgenden Kästen verwenden zu 
können. Die Abnahme dieser Hölzer ist dadurch zu erleichtern, daß 
man in jedes derselben auf der oberen Fläche zwei runde bügelartige 
Krampen einschlägt, zu deren Aufnahme in der untern Fläche des 
darauf folgenden Balkens der nöthige Raum eingemeiselt ist. So ist 
auch die innere Versprießung der Kastenwände, die von oben nach 
unten mit der Ausschöpfung gleichen Schritt halten muß, um dem 
starken Seitendrucke einer Wassersäule von zuletzt vielleicht 30 bis zu 
36 Fuß Höhe auf die Valkenwände zu widerstehen, dergestalt einzu 
richten, daß sie mit Leichtigkeit wieder heraus geschlagen werden kann, 
was durch etwas schräge Stellung derselben leicht zu bewerkstelligen 
steht. Die unteren Sprießen werden gleichförmig mit dem Fortschrei 
ten des Mauerwerks und der Vetonausfüllung von unten nach oben 
herausgeschlagen, und so wird auch über dem Mauerwerke fortgefah 
ren, wenn dasselbe vollendet ist, und man durch Lüftung einer oberen 
Balkenlage den Kasten wieder voll Wasser laufen läßt, um durch Auf 
hebung des Seitendrucks die Herausnahme der Hölzer zu erleichtern. 
Wir kommen nun an einen schwierigen Punkt, und dieß ist die 
Fuge zwischen zwei aneinander stoßenden Kasten. Wenn solche auch 
mit noch so viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit möglichst dicht neben 
einander versenkt werden, so wäre es doch möglich, daß eine Fuge 
von ^4 Zoll, V* Zoll und vielleicht einem ganzen Zoll verbliebe, die 
alsdann der künftigen Vereinigung der Gewölbe in den Kästen durch 
allzustarkes Eindringen des Wassers große Schwierigkeit in den Weg 
legen würde. Dieser Uebelstand kann nur durch die Taucherglocke 
bekämpft werden, indem man durch einen Taucher mittelst eines Trich 
ters diese Fuge mit Asphalt sorgfältig ausgießen läßt, der mittelst 
eines Theerzusatzes länger flüssig erhalten und durch einen Zusatz von 
einem schweren Metalloxyd — etwa Bleioxyd — schwer genug ge 
macht werden kann, uin in jede Tiefe und in jede Ritze hinabzudrin- 
gen und das Ganze vollständig zwischen den beiden Holzwänden aus 
zufüllen. Bis sodann an die Arbeit des Durchschlagens und Verbindung 
der Gewölbe in den sämmtlichen Kästen geschritten wird, mag auch 
die eingegossene dünne Asphalttafel ihre hinreichende Erhärtung erlangt 
haben. 
Wenn solchergestalt unter dem Flußbette, so weit nur irgend
	        
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