Full text: Die kurhessischen Eisenbahnen

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ler von Statten geht. Eine gleichförmige Senkung des Kastens hat 
man ganz in seiner Gewalt, indem man La zu baggern oder auszu 
graben aufhört, wo die Senkung zu schnell von Statten gehen will 
und ebenso können unvermuthete Hindernisse in Ler Tiefe des Fluß 
bettes — etwa wie Steine, alte versunkene Hölzer oder Schiffstrüm 
mer, nachdem ihr Umfang und ihre Gestalt durch genaue Sondirun- 
gen ermittelt ist, durch Vertiefungen an der geeigneten Seite aus dem 
Wege gerückt, oder unmittelbar zertrümmert werden. 
Wenn man auf diese Weise etwa 18 bis 20 Fuß tief unter der 
Sohle des Flußbettes an dessen tiefster Stelle angelangt ist — dieser 
Senkung stellt sich bis auf 4L» Fuß Tiefe keine besondere Schwierig 
keit wegen der Adhäsion rmd Pressung des Erdreichs nach den engli 
schen Erfahrungen entgegen — so wird man den innern Grund im 
Kasten ebnen und mit einer 1 Fuß dicken Lage Veto» belegen können. 
Sollte der Boden sich noch immer stark quellicht zeigen, so daß ein 
zu starker Wasserdruck auf den Boden der Gallerie von unten herauf 
zu befürchten wäre, so mtiß mit der Senkung des Kastens fortgefah 
ren werden, bis sich die Quellen vermindern und die untere Beton- 
Schicht 3—4—5 Fuß — überhaupt aber so dicht wird, daß sie 
dem aufquellenden Wasser selbstständigen Widerstand leisten kann. 
Auf diese feste, gute, dauerhafte Grundlage errichtet man nun das 
tonnenartige umgekehrte Gewölbe von der einen Kastenwand bis zur 
andern, also auf 40 Fuß Länge, für ein entsprechendes Stück der 
Gallerie mit einer lichten Breite von etwa 26 Fuß, welches für eine 
doppelte Eisenbahn und bequeme Fußsteige zu beiden Seiten Raum 
genug darbietet und wegen dieser vierfachen Abtheilung zu drei Pfek- 
lerreihen Veranlassung geben wird, mittelst deren man die Deckenge 
wölbe fest genug unterstützen kann, daß der darüber stattfindende Wel 
lenschlag keine Nachtheile herbeizuführen im Stande ist. Mit Aus 
mauerung des flacher nach unten gewölbten Grundbogens und der flacher 
nach auswärts gewölbten Seitenbogen wird gleichzeitig fortgefahren, 
auch die leeren Räume, zwischen der Beton-Unterlage und den Kasten 
wänden, und diesen Gewölben mit Beton sorgfältigst auszuschlagen. 
Ebenso werden auch die Deckengewölbe, die nach einem weit kleineren 
Halbmesser mit mehr keilförmig eigen dazu gebrannten Steinen auf 
den Seitengewölben und den Gurtbogen zwischen den Pfeilern aufzu- 
bühren sind, allenthalben mit Beton gehörig überfüllt und über das
	        
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